Autonomous mowing is the future model
Autonomous mowing is the future model in golf. Erwan Lecocq and Michael Reisdorf (picture below) are sure of that. The two are pioneers in the German-speaking golf scene when it comes to robotic mowers. Lecocq and Reisdorf have ventured into autonomous mowing of golf courses, although robots on golf fairways are still largely viewed with skepticism. In Germany, according to Husqvarna, the world market leader in autonomous mowing, robots were used to cut the fairways on a total of nine golf courses in 2021. Robotic lawn mowers are now increasingly being used on driving ranges. The classic mowing work on the fairways is almost always done by normal greenkeeping staff.
WINSTONgolf und Stenerberg: Best-Practice-Beispiele
Dabei wirken die zwei Herren aus Winston und Stenerberg sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung, das Gras auf den Fairways ihrer Golfplätze nur noch automatisiert mähen zu lassen. Die Anlagen, auf denen ihre Husqvarna-Roboter im Einsatz sind, könnten dabei nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite steht der kleine und relativ einfache 9-Löcher-Platz Stenerberg in Schleswig-Holstein. Reisdorf hat ihn mit ein paar Helfern mehr oder minder in Eigenregie angelegt. Als der Besitzer der Anlage 1997 in der hügeligen Landschaft an der Schlei neun Bahnen baute, wollte er einen natürlichen Golfplatz schaffen, auf dem ressourcenschonend gearbeitet wird.
Sein Kollege Lecocq ist im Greenkeeping-Team der First-Class-Anlage Winston Golf der Head-Greenkeeper und Spezialist für autonomes Mähen. Hier hat man auf dem 9-Löcher-Platz Kranich und auf dem 18-Löcher-Kurs Open insgesamt 23 Roboter-Mäher im Einsatz. Es sind die Husqvarna Modelle 550, 520 und 535. „Ich bin ein Fan, wenn es um Technik und Digitales geht“, sagt Lecocq. Im Gespräch merkt man: Der Greenkeeper hat sich in das Thema eingearbeitet, dazugelernt, Leidenschaft entwickelt. „Sie sind großartig“, sagt Lecocq über seine Roboter.
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Aufwändige Vorbereitung auf den Fairways
Ein Fall für Anlagen, die ihre Fairways nach dem Standardprogramm pflegen wollen, ist autonomes Mähen nicht. Zuerst muss der Mähraum für die Geräte festgelegt werden. Ein Kabel an den Seiten der Bahnen begrenzt den Spielraum. „Wir wollten das Kabel 20 Zentimeter tief im Boden haben. Dafür brauchten wir eine Maschine aus den USA. Damit hat es aber gut geklappt. Es ist aber aufwändig und auch nicht ganz billig.“ So lautet das Resümee aus Winston Golf.
Dann allerdings funktioniert der Ablauf überraschend reibungslos. Wer auf den Bahnen am Stenerberg steht, sieht ab und an einen der flachen Roboter über das Fairway kreuzen und nach getaner Arbeit in seinem kleinen Unterstand verschwinden. Aus dem heimischen Garten kennt man das ja. „Wir mähen inzwischen bis ans Grün ran“, erklärt Reisdorf. „Die Schnitthöhe ist auf zwölf Millimeter eingestellt“, stellt Lecocq fest. „Die Qualität ist genauso gut wie bei normalen Mähern und wir sparen auf diese Weise viel Zeit ein, die wir an anderer Stelle für noch mehr Detailarbeiten einsetzen, um am Ende ein noch besseres Golferlebnis erzeugen können.” Zwei Mann pro Tag seien auf diese Weise für andere Arbeiten auf dem Platz verfügbar.
Kaum Probleme in der Praxis
Welche Probleme tauchen im Betrieb mit den Robotern auf? „Zu Beginn des Jahres, wenn das Fairway von 15 Millimeter auf zwölf Millimeter heruntergemäht wird, gibt es mehr Schnittgut und manchmal hakt ein Roboter“, erklärt Lecocq. Ansonsten aber ist er sich mit Reisdorf einig: Die autonomen Mäher sind grundsätzlich unkompliziert. Wer sich nach zirka einem Monat einmal an den Betrieb gewöhnt hat, reagiert auf ihr Piepen im Beschwerdefall meist schnell.
Und die Reaktion der Golfer? Grundsätzlich positiv, so die Einschätzung in Stenerberg. Man hat sich daran gewöhnt, dass die Roboter über das Fairway fahren. Reisdorf hat beim DGV auch die entsprechenden Regelvorgaben eingeholt, falls im Turnier ein Roboter einen Ball bewegt oder Ähnliches. Auch in Winston haben die Mitglieder die kleinen Mäher akzeptiert.
Die Vorteile der Roboter liegen neben der Einsparung der Arbeitskraft auf der Hand und sind inzwischen auch durch Studien erwiesen.
- Der Lärm der normalen Mäher fällt weg.
- Es ist kein Treibstoff nötig. Kein Ausstoß von CO2.
- Im Idealfall wird der Strom durch eine eigene Photovoltaik-Anlage erzeugt. Dies ist zum Beispiel in Stenerberg der Fall.
- Die Mähzeiten können in die Nacht oder in den frühen Morgen oder späten Abend verlegt werden.
- Durch die Nährstoffrückführung ist in der Regel weniger Dünger nötig.
- Das Schnittbild ist durch ständiges Mähen sehr gleichmäßig.
- Kraftstoff und Öl können nicht auslaufen.
- Husqvarna hat inzwischen auf umweltfreundliche Lithium Ionen Akkus umgestellt,
Fairway-Kit verbessert Schnittqualität auf Spielbahnen
Mit der Einführung eines speziellen Fairway-Kits durch die Firma Husqvarna ist auch die Schnittqualität nach Aussagen von Lecocq noch einmal deutlich gestiegen. Die Fairways in Winston Golf, wo seit Jahren die Senioren-Tour zu Gast ist, genügen offenbar selbst höchsten Ansprüchen. Daneben verführen sie offenbar auch Andere zum Nachmachen. Während in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch zögerlich mit der Thematik umgegangen wird, sieht man die Mäherflotten in Nordeuropa, das in Sachen Nachhaltigkeit im Golfsport allerdings ohnehin als fortschrittlicher gilt, häufiger.
In Hirsala Golf, zweimal Austragungsort der Finnish Open, sind die kleinen Roboter inzwischen auch Standard. Nach einem Besuch in Winston Golf bei Erwan Lecocq war der finnische Greenkeeper-Kollege begeistert von der Leistungsfähigkeit der kleinen Roboter-Flotte. Seitdem mähen die kleinen Roboter auch auf der Golfanlage im Hohen Norden zuverlässig tagein, tagaus.
Studien zum Thema Autonomes Mähen wurden unter anderem vom Deutschen Golf Verband und von STERF initiiert. Bei STERF läuft seit Dezember 2019 in Zusammenarbeit mit Husqvarna das Projekt ROBO-GOLF. Der Deutsche Golf Verband ließ in den Jahren 2018 und 2019 von ILOS eine Studie zur Automatisierten Rasenpflege auf Golfplätzen erstellen.
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