St. Peter-Ording: Linksgolf am Wattenmeer
Der Ansatz ist einfach im Nordsee-Golfclub St. Peter-Ording: Der Platz lebt von der Natur, vom Wind, von der Landschaft. „Wir lassen den Platz in Ruhe“, erklärt Schatzmeisterin Susanne Klugmann. Er spielt sich so, wie das Klima es vorgibt: In heißen Sommern rennt der Ball ungebremst über die neun Bahnen hinter dem großen Deich am Wattenmeer. Dann kann das Spiel so einfach werden. An stürmischen, nassen Tagen scheint es manchmal, als bliebe der Ball bei all‘ dem Gegenwind in der Luft stehen. Linksgolf ganz klassisch ist das Motto auf der kleinen und einfachen Anlage des Golfclubs, der 1971 gegründet wurde.
Geringer Ressourcenverbrauch
Der Golfplatz selbst, entstanden auf ehemals landwirtschaftlichem Gelände, ist ein Beispiel dafür, wie mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch ein gutes Spielerlebnis möglich ist. Die Anzahl der Bunker ist übersichtlich, die Grüns leicht zu pflegen. Das typische Dünengras wechselt sich an den Rändern mit Buschrosen und kleinen Baumgruppen ab. Es ist eine karge, regional typische Landschaft, die nicht viel Aufmerksamkeit braucht.
Fairwaybewässerung gibt es hier nicht. „Wir wässern nur die Grüns“, erklärt Klugmann. Das spare Wasser, Kosten und Personal. Weil auch wenig Dünger verwendet werde, wachse das Gras nicht so schnell und der Mähaufwand sei begrenzt.
„Wir wollen ein Platz für jedermann sein und keine hohen Einstiegshürden haben“, erläutert die Schatzmeisterin das Vereinskonzept. Der lokale Bezug und die Einbindung in die Struktur des Küstenortes seien für den Golfclub wichtig. Auch deshalb arbeite man sowohl mit einer Schlaganfall- als auch mit einer Schwerbehindertengruppe zusammen, die hier beim Golfspiel aktiv seien.
Einbindung in die Gemeinschaft
Der Verein ist gemeinnützig, viele der 500 Mitglieder haben hier ihren Zweitwohnsitz. Neue Hotels sind entlang der Küste reichlich entstanden, die Immobilien werden immer teurer und auch im GC St. Peter-Ording, Mitglied des Golfverbandes Schleswig-Holstein, ist ab und an der Ruf laut geworden worden nach dem Umbau des Platzes zu einem hochqualitativen Golfkurs mit deutlich anspruchsvolleren Spielbahnen und besseren Grüns.
Als Teil einer Ortschaft mit rund 4000 Einwohnern, aber mehr als 32.000 Gästebetten steht auch der GC St. Peter-Ording dabei immer wieder vor der Entscheidung, ein Golfclub zu werden, der nur Touristeninteressen entgegenkommt oder ein Verein, der eben auch für die lokale Bevölkerung zugänglich ist. Mit einem Jahresbeitrag von 800 Euro bietet man Golf für Jedermann. Das Nordsee-Klima sorgt dann dafür, dass man der Golfer nahezu täglich einen anderen Platz erlebt.