GC Heilbronn-Hohenlohe: Biodiversität weiter ausbauen
„Das Potential im GC Heilbronn-Hohenlohe im Hinblick auf das Thema Artenvielfalt ist sehr hoch.“ Gunther Hardt, Leiter des Arbeitskreises Biodiversität beim Deutschen Golf Verband, begleitet den Golfclub in Baden-Württemberg, seitdem dieser beschlossen hat, sich mit Hilfe des Qualitätsmanagement-Programmes Golf & Natur weiter zu verbessern und außerdem an der Initiative Lebensraum Golfplatz teilzunehmen.
Hochwertige Blumenwiesen
Die Ansaat von hochwertigen Blumenwiesen hat man bereits begonnen. „Das ist bei unseren Mitgliedern insgesamt wirklich sehr gut angekommen“, resümiert Clubpräsident Bruno Fergen, der die 27-Löcher-Anlage bei einer Rundfahrt über den Platz erklärt. „Wir haben hier durchaus Herausforderungen. Der Baumbestand auf den ersten neun Löchern ist außergewöhnlich, weil er zum ehemaligen Parkgebiet des Adelshauses Hohenlohe gehört und dessen Angehörige gerne besondere Baumarten auf ihrem Gelände auspflanzten. Ein riesiger Mammutbaum gehört zu den Highlights.
Vernetzung von Lebensräumen
Auf der anderen Seite des insgesamt Geländes stößt man auf eine große Streuobstfläche mit heimischen Arten, die der Club angelegt hat. „Hier legen wir Wert darauf, dass sich die Clubs für Pflanzen entscheiden, die regional typisch sind, was die Wertigkeit der Flächen erhöht“, erklärt Hardt, der auch auf weitere Besonderheiten des Golfplatzes hinweist. Auf 27 Löchern finden sich insgesamt zehn Teiche unterschiedlicher Größe, die als wertvoller Lebensraum für Amphibien, Libellen und Wasservögel gelten. Optimierungspotential sieht auch Head-Greenkeeper Klaus Bortt hier noch in der Vernetzung der Zonen, die für eine weitere Steigerung der Artenvielfalt sorgen.
„Der Trend auf Golfanlagen geht ganz klar weg von ausschließlich akkurat geschnittenen Rasenflächen“, erklärt Präsident Bruno Fergen. Um eine Ausgewogenheit zwischen Spielbereichen und ökologisch hochwertigen Ausgleichsflächen zu erreichen, hat Clubmanager Gerald Schleucher zusammen mit Experten bereits ein Mähkonzept entwickeln lassen. Hochwertige Rough-Bereiche, so Fergens Einschätzung, seien auch optisch attraktiv, dürfen gleichzeitig aber natürlich den normalen Spielbetrieb nicht behindern. Außerdem trage eine Reduzierung der Mähflächen zu einer Schonung des Ressourcenverbrauchs bei, was im GC Heilbronn-Hohenlohe ebenfalls eine hohe Wertigkeit hat.
Auch deshalb arbeitet man derzeit gerade ein verbessertes Wassermanagement-Programm aus, das eine gezielte Beregnung der notwendigen Flächen vorsieht, den Gesamtverbrauch aber auf jeden Fall reduzieren soll. „Auf einer Golfanlage gibt es enorm viel Möglichkeiten, mit vorhandenem Material neue Projekte anzugehen“, stellt Gunther Hardt fest und verweist an dieser Stelle auf eine außergewöhnlich große Benjeshecke, die man in Heilbronn-Hohenlohe aus Reisig und Baumschnitt angefertigt hat.“ Die Rückmeldung der Mitgliedschaft auf derartige Initiativen ist ausgesprochen positiv, erklärt Fergen. Grundsätzlich, so seine Einschätzung, sei den Golfern die Bedeutung ihres natürlichen Umfeldes stark bewusst. Die Herausforderungen des Klimawandels bedeuteten nun eben auch für Golfer oder Outdoorsportler generell Anpassungsprozesse. „Die Wasserthematik zum Beispiel beschäftigt uns immer mehr“, ist sein Fazit.
Gunther Hardt ist optimistisch, was die Zukunft der First-Class-Golfanlage betrifft. „Das Verbesserungspotential im Bereich des Themas wurde erkannt.“ Eine nachhaltige Herangehensweise an das Thema Greenkeeping und Energieverbrauch führe letztendlich auch zu Qualitätssteigerung und einer finanziellen Absicherung. Das, so Hardt, sei für eine moderne Golfanlage unabdingbar.