European Tour Group will klimaneutral werden
Die European Tour Group will bis zum Jahr 2040 CO₂-neutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen und die Verantwortung der Gruppe für den Umwelt- und Naturschutz zu unterstreichen, hat man das United Nation Sports for Climate Action Framework und den Race to Zero-Plan unterzeichnet. Damit ist die European Tour Group, zu der neben der DP World Tour auch die Challenge Tour, die Legends Tour und der Europäische Ryder Cup zählen, die erste internationale Tour, die sich zu diesem Ziel bekennt.
Derzeit ist die Tour vor allem mit ihren Projekten Green Drive und Golf For Good im Bereich der Nachhaltigkeit aktiv. „Unsere Angestellten und Führungskräfte sind unter der Führung unseres Chefs im Bereich Nachhaltigkeit entschlossen, sicherzustellen, dass wir all‘ unsere Vorgaben erfüllen“, stellte Keith Pelley, CEO der European Tour Group fest. Unterstützt wird man bei der Durchführung der Zielsetzung von der GEO Foundation for Sustainable Golf.
Wo steht die European Tour Group heute?
Inhalt des Race to Zero Projektes der United Nations ist auch die Zielvorgabe, bis 2030 alle Emissionen um 50 Prozent zu reduzieren. Bis dato liegt von keinem der Turniere der European Tour allerdings eine Datenaufnahme zu den Emissionen bei den Veranstaltungen vor. Allein die The Open, deren Veranstalter der R&A ist, hat in diesem Jahr die Emissionen berechnen lassen, die Ergebnisse aber noch nicht vorgestellt.
Für die CO₂-Neutralität von Events werden unter anderen alle Energieaufwendungen, die Mobilität der Zulieferer, die Bilanz von Essen und Getränken addiert. Dazu kommt unter Umständen auch der Fanverkehr, der mit Abstand den größten Anteil der CO₂-Emissionen ausmacht. Bis dato hat sich auch aus der Gruppe der Profis, die häufig mit Privatjets bei den Turnieren anreisen, nur Rory McIlroy dazu bekannt, seine CO₂-Emissionen für seinen Job als Golfprofi auszugleichen.
Was tun mit den Veranstaltungen im Mittleren Osten
Unklar ist angesichts der Ankündigung der European Tour Group der zukünftige Umgang mit den Turnieren im Mittleren Osten. In der Saison 2022 wurden sechs Veranstaltungen in Dubai, Abu Dhabi, Qatar und Ras al Khaimah durchgeführt. Qatar hat nach Angaben der Weltbank die höchsten CO₂-Emissionen pro Kopf. Sie liegen bei 32,5 m³ pro Jahr. In den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt der Wert für 2019 bei 19,5 m³ und damit fast viermal so hoch wie in Großbritannien (5,2 m³), mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland (7,3 m³) und sogar über den USA (14,7 m³). Die extrem hohen Emissionen betreffen auch die Golfanlagen, da hier der hohe Elektrizitätsbedarf auch für den Bezug und die Herstellung des Wassers sowie der hohe Einsatz von fossilen Energien relevant sind.
Insofern wird es spannend zu sehen, mit welchen konkreten Projekten die European Tour Group nun an der Erfüllung der Ziele arbeiten wird. Bis Ende 2030, wenn immerhin schon 50 Prozent der Emissionen reduziert sein müssen, bleiben nur noch acht Jahre.