Domäne Niederreutin Teil der „Insektenfreundlichen Kommune“
Blühflächen anlegen und Wiesen gestalten – beides gehört bei deutschen Golfanlagen inzwischen fast schon zum Standard-Repertoire. Vergleichsweise selten aber ist bisher die Einbindung der Golfanlagen in kommunale oder regionale Projekte, die letztendlich auch eine Förderung auf mehreren Ebenen für den Golfclub bedeuten.
Finanzielle Förderung für die Golfanlage
Mit dem Projekt „Insektenfreundliche Kommune“ zeigt der GC Domäne Niederreutin wie sich durch die Kooperation mit Behörden oder Verbänden ein deutlicher Mehrwert für alle Beteiligten ergibt. Bei einer Fläche von rund 110 Hektar ist die Golfanlage mit 27 Löchern, die zum Verbund Hofkammer Golf gehört und am Projekt Lebensraum Golfplatz des Baden-Württembergischen Golfverbandes teilnimmt, prädestiniert für die Anlage von Wiesen, die für mehr Biodiversität sorgen können. 2021 engagiert man sich nun zum ersten Mal innerhalb der Aktion „Insektenfreundliche Kommune“, die wiederum Teil des europäischen Förderprojektes LEADER Heckengäu ist.
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First-Class-Unterstützung in Sachen Ansaat, Samenauswahl, Mahd und Pflege erhielt der Club durch den Biodiversitätsexperten Philipp Unterweger, der die Golfanlage untersuchte und anschließend einen Plan zur Entwicklung von weiteren 6861 m² hochwertigen Wiesen entwickelte. Sein Fazit: „Viele Wiesen hier sind bereits sehr artenreich und werden offensichtlich optimal gepflegt. (…) Auf einigen Flächen ist es zusätzlich sinnvoll, standortheimisches Saatgut auszubringen.“
Win-Win-Situation für Kommune und Golfanlage
Das Saatgut dafür erhielt die Golfanlage, die im Rahmen des Projektes „Golf und Natur“ des Deutschen Golf Verbandes mit Gold zertifiziert ist, im Rahmen des Projektes ebenfalls gestellt. Auch die Saatbeetvorbereitung und Aussaat, Infotafeln, Infoflyer sowie Info- und Schulungsveranstaltungen werden durch die Projektgelder übernommen. Für Geschäftsführer Markus Eblen eine ziemlich ideale Form der Kooperation, da der Club ohne größere Kosten viel an Expertise gewinnt, seine Flächen aufwerten kann und gleichzeitig das Potential der Anlage für mehr Biodiversität besser ausschöpft. Hinzu kommt die Einbindung der Golfanlage in die komplette Kommunikation des Projektes.
Nachdem dieses sowohl vom Landschaftserhaltungsverband Landkreis Böblingen als auch vom Landratsamt Böblingen betreut wird und nicht nur in der Gemeinde Bondorf sondern auch in anderen Kommunen durchgeführt wird, wird der Golfclub Teil einer größer angelegten Kommunikationskampagne. Gleichzeitig profitiert die Kommune Bondorf von der Tatsache, dass die Golfanlage, die weniger als 60 Prozent ihrer Fläche wirklich für das Golfspiel benützt, enormes Potential für die Anlage von hochwertigen Wiesen hat.