12 % der US-Plätze beregnen mit Recyling-Wasser
Die Bewässerung von Golfanlagen mit recyceltem Wasser hat sich auch in Amerika bis dato nicht durchgesetzt. Nur zwölf Prozent aller Golfanlagen benutzen recyceltes Wasser. Die Anzahl hat sich seit 2005 nicht erhöht. Im Gegenteil: Nachdem der Anteil des recycelten Wassers bis 2013 deutlich angestiegen war, hat er seitdem wieder um 25 Prozent abgenommen. Dies ist der Studie Water Use and Management Practices zu entnehmen. Die Golf Course Superintendents Association of America (GCSAA) hat diese Mitte August veröffentlicht. Demnach stammten 55 Prozent des 2020 verwendeten Wassers aus Brunnen, Seen und Teichen, die damit Hauptlieferant waren. Hauptgründe für den mangelnden Einsatz von recyceltem Wasser waren demnach fehlende Quellen von Abwasser (51 Prozent), genügend verfügbares anderes Wasser (31 Prozent) oder die fehlende Infrastruktur zum Transport des recycelten Wassers (14 Prozent).
Recycling-Wasser wird bei Dürren zum Thema
Diese Daten sind für Europas Golf-Nationen interessant, weil zunehmender Wassermangel auch hier die Diskussion um die Verwendung von recyceltem Wasser befeuert. Während dies etwa in Spanien bereits häufiger zum Einsatz kommt, ist diese Vorgehensweise in Kontinental- und Nordeuropa unüblich.
Inhalt der US-Studie war allerdings nicht nur die Verwendung des recycelten Wassers. Vielmehr ging es um die Veränderung des Bewässerungsverhaltens auf amerikanischen Golfplätzen zwischen 2005 bis 2020 insgesamt. Die wissenschaftliche Untersuchung wurde von Dr. Travis Shaddox, Präsident von Bluegrass Art and Science LLC und Dr. J. Bryan Unruh von der University of Florida geleitet. Begleitet wurde sie von der National Golf Foundation. Insgesamt wurden 14.145 Golfanlagen im Rahmen der Studie befragt, 1575 Anlagen nahmen teil.
US-Plätze verringern Wasserverbrauch um 29,1 %
Demnach haben die amerikanischen Golfanlagen 2020 rund 2,1 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht. Dies entspricht einer Verringerung des Wasserverbrauchs von 9,3 Prozent gegenüber 2013 und von 29,1 Prozent gegenüber 2005 entspricht. Heruntergerechnet auf den Schnitt pro Anlage kommt man demnach immer noch auf rund 82.000 m³ pro Anlage im Schnitt.
Anders als etwa in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder auch Großbritannien unterscheidet sich das Klima in den einzelnen Regionen der USA so stark, dass dieser Mittelwert nur bedingt aussagekräftig ist, wenn man ihn mit europäischen Zahlen vergleicht. Die Regionen im Südwesten und Südosten der USA verbrauchten allein 58 Prozent des Gesamtwassers.
Recycling-Wasser erfordert viel Infrastruktur
Sie sind es auch, die einen Großteil des recycelten Wassers konsumieren. Immerhin 87 Prozent des Gesamtverbrauchs laufen bei ihnen zusammen. Die Autoren der Studie kommen zu dem Ergebnis „dass es eine Herausforderung sein kann, überhaupt recyceltes Wasser zu bekommen, weil die Anforderungen an die Infrastruktur sehr speziell sind und außerhalb der Einflussnahme einer Golfanlage liegen. Trotzdem sollten sich Golfanlagen dort, wo es recyceltes Wasser gibt, ermutigt fühlen, ihre lokalen Behörden anzusprechen, um herauszufinden, ob recyceltes Wasser auch für ihre Anlagen infrage kommt.“
Eine Vergleichbarkeit der Zahlen der amerikanischen Studie mit europäischen Ländern ist derzeit nicht möglich. Es liegt keine ähnliche aktuelle Wasserstudie in einem anderen Land vor.