WM Phoenix Open setzt Nachhaltigkeits-Standard
Die „größte Show der Welt“ im Golfsport ist zugleich deren derzeit „grünste Show der Welt“ . Die WM Phoenix Open, die alljährlich in TPC at Scottsdale in Scottsdale/Arizona stattfindet, war bereits achtmal in Folge das größte Zero-Waste Sportevent der Welt. Das heißt: Bei dem Golfturnier, das alljährlich auch die höchsten Zuschauerzahlen der PGA Tour verbucht, werden 100 % aller Abfälle entweder recycelt oder in anderer Form verwertet. Entsorgung findet nicht statt. Hinzu kommt, dass der Titelsponsor Waste Management, einer der größten Abfallentsorger der USA, außerdem das Ziel ausgegeben hat, bis zum Jahr 2020 alle CO2-Emissionen um 50 Prozent zu senken.
Best Practice für Turnierveranstalter
Was die Amerikaner in Sachen Nachhaltigkeit bei diesem Turnier liefern, ist, unabhängig von zahlreichen Einzelprojekten, eine Blaupause für all‘ jene Eventorganisatoren, die ebenfalls an Details zur Nachhaltigkeit arbeiten wollen. Das beginnt bei den Zertifizierungen durch die GEO in London und dem ISO20121 Standard. Letzterer definiert die Anforderungen für einen nachhaltigen Ansatz einer Veranstaltung sowohl in ökonomischer wie sozialer und umwelttechnischer Ausrichtung.
Dabei gleicht die WM Phoenix Open auch bis auf die Anreise der Fans alle CO₂ Emissionen aus, wobei es gleichzeitig in zahlreichen Bereichen Projekte gibt, um eben diese zu verringern. Seit zwölf Jahren arbeitet man ausschließlich mit erneuerbaren Energien, Biodiesel oder Gas. Aufbauten bestehen zu einem hohen Maß aus recyceltem Material. 2022 wurden 63,5 Prozent des Abfalls recycelt, 24,5 % kompostiert, 10,3 % zu Energie umgewandelt und 1,7 %, zum Beispiel Essen und Baumaterialien, an wohltätige Einrichtungen gespendet. Die Abfallbilanz der Veranstaltung liegt bei 0.
Mobilität der größte CO₂-Verursacher
Interessant ist dabei aber auch, woher die CO₂-Emissionen für das Turnier, die sich 2022 auf 83883,6 MtCO₂ beliefen, stammen. Die Zuschauerzahlen bei dem Turnier werden seit einigen Jahren nicht mehr veröffentlicht, man geht aber pro Woche von 600.000 bis 700.000 aus.
Tatsächlich sind es eben auch die Fans, die mit Abstand den höchsten CO₂-Ausstoß während der Turnierwoche verursachen. 2022 belief sich der Punkt „Fan-Transportation“ auf 74955,0 MtCo2, während der Punkt „Player Transportation“, zu dem auch die Anreise der Spieler zählt, bei 135,6 MtCo2 lag. Zum Vergleich: Der CO₂-Ausstoß aller verwendeten Lebensmittel, der zweitgrößte Posten, wurde nur mit 3746,2 MtCo2 berechnet, der Aufwand für IT Services mit 30,2 MtCo2.
Der Titelsponsor gleicht alle CO₂-Emissionen bis auf die Anreise der Fans auf. Die Ausgleichszahlungen kommen dem Bonneville Environmental Foundation’s Crow Lake Wind Projekt zugute, dem größten Windkraftprojekt der USA, das gemeinnützig ist.
Nachdem Waste Management 2021 erstmals auch genaue CO₂ Berechnungen für Spieler und Fans sowie die Mobilität von Hilfspersonal und VIP Gästen angestellt hatte, geht es nun darum, die Bilanz Jahr für Jahr zu verbessern. Waste Management hat deshalb auch den eigenen Slogan veränder: Von Think Green zu For Tomorrow. Das grünste Spektakel der Welt soll es schließlich auch in 30 Jahren noch geben.