Pebble Beach: Golfer-Hotspot und Naturreservat

Es ist ein Traumziel: Pebble Beach, das weltberühmte Golfresort, der 17-Mile Drive, der Del Monte Forest mit den berühmten Monterey Pinien darin, die in den USA nur in drei sehr begrenzten Sektoren heimisch ist. Einer davon ist die Monterey Peninsula. Touristisch betrachtet ist die Gegend ein Hotspot – mit insgesamt zehn Golfplätzen allein auf dem begrenzten Teil der Halbinsel.

Pebble Beach, für die Golfer als Austragungsort von zig Major-Turnieren eine Art Mekka, ist für die lokale Bevölkerung und den Staat Kalifornien aber auch ein wesentliches Stück Natur, das es zu schützen gilt. Das Meeresgebiet rund um die Halbinsel ist zu weiten Teilen Wasserschutzzone und zum Teil ein Marinereservat. Der Point Lobos Nationalpark liegt um die Ecke. Golftourismus ist hier in Kalifornien nur möglich, wenn die Nachhaltigkeits-Aspekte beachtet werden – weshalb die Pebble Beach Company eben nicht nur Abschlagszeiten zu horrenden Preisen verkauft, sondern auch diverse „grüne Initiativen“ zum Laufen gebracht hat, von denen einige auch für europäische Maßstäbe bemerkenswert sind.

So schön das weltbekannte siebte Loch von Pebble Beach auch ist: Unzählige Golfbälle versinken an diesem Par 3 hier jährlich im Meer. „Die Ansammlung von Golfbällen“ aus Plastik im Meer ist auf Dauer ein Problem, das sich auf tausende und abertausende Bälle hochaddiert. Weshalb das Resort seit Jahren Balltaucher beschäftigt, die kontinuierlich dafür sorgen, dass nicht zuviel Ballmüll im Ozean landet und obendrein die Bälle einzeln an den Strandabschnitten aufsammeln.
Die komplette Beregnung der Golfplätze funktioniert mit recyceltem Wasser aus der Umgebung. Das sogenannte Wastewater Reclamation Project kostet 67 Millionen Dollar und versorgt insgesamt sieben Plätze der Monterey Peninsula. Bis dato wurde dadurch die Verwendung von 31,8 Milliarden Liter Trinkwasser eingespart.
Pebble Beach hat ein Programm zur Verhinderung der Wasserverschmutzung bei Stürmen installiert und nimmt an den entsprechenden Projekten des Monterey Regional Stormwater Management Programms teil. In Küstengebieten ist die Trinkwasserverschmutzung durch Überflutung und Stürme ansonsten oft ein Problem.
70.000 Bäume, Büsche und kleinere Pflanzen pro Jahr werden im Rahmen eines Aufforstungsprogrammes von zehn Ökologen und Förstern im Bereich des Del Monte Forest eingesetzt. Untypische Pflanzen werden ausgerissen.
Mit zahlreichen kleinen Maßnahmen, wie dem Austausch sämtlicher Lampen, einem Car-Pool System beim Transport der Gäste im Resort, Umstellung auf Hybrid- und E-Fahrzeuge sowie neuen Technologien bei Gefriergeräten, Klimaanlagen und ähnlichem wurde der Energieverbrauch seit 2008 um 17 Prozent gesenkt. Die CO2-Einsparung, die allein in den vergangenen zwei Jahren durch Optimierungen erreicht wurde, lag bei 8.618 Tonnen.
Die in den USA gerne verwendeten Styrofoam-Container für Essen wurden komplett verbannt und durch recycelte oder wiederverwertbare Boxen ersetzt.
Ein umfangreiches Recycling- und Compost-Programm – in den USA eher unüblich – sorgt inzwischen dafür, dass ein Großteil der jährlich fast drei Millionen Kilogramm großen Abfallmasse des Resorts kompostiert, recycelt oder an lokale Institutionen gespendet wird.

Und dann wären da noch die Seelöwen, von denen sich an der Küste vor Carmel und im nahegelegenen Point Lobos Nationalpark so einige tummeln. Angesichts der enormen Golfer- und Touristenströme müssen die Tiere, gerade während der Aufzuchtzeit der Jungen, davor geschützt werden, dass ihnen die Menschen zu nahe rücken. Seit 1987 werden die Felsen an der Küste im Rahmen des „Harbor Seal Protection Programs“ von einem Team der Pebble Beach Company jährlich abgezäunt. Beruhigend für den Gast: Wer 575 Dollar Greefee für 18 Löcher auf Amerikas No. 1 der Public Courses zahlt, finanziert eben auch das Seelöwenprojekt mit.

Pebble Beach: Golfer-Hotspot und Naturreservat

Eintrag teilen

golfsustainable