Hohe Akzeptanz für Projekt „Lebensraum Golfplatz“ in Hessen
Viel Engagement in den Clubs und eine hohe Anzahl an Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität – diese positive Bilanz zog der Umweltausschuss des Hessischen Golfverbandes bei seiner Arbeitstagung im Frankfurter Golfclub nach dem ersten Jahr des Projektes „Lebensraum Golfplatz“. Insgesamt nehmen inzwischen 30 Golfanlagen an der Kooperation zwischen dem Golfverband und dem Hessischen Umweltministerium teil. „Wir sehen an dieser hohen Teilnehmerquote, dass für die Golfanlagen der sorgsame Umgang mit der Umwelt eine wesentliche Bedeutung hat. Gleichzeitig müssen wir aber auch daran arbeiten, dieses Engagement in der breiten Öffentlichkeit zu verdeutlichen“, stellte HGV-Präsident Christofer Hattemer fest.
Wie schwierig die Kommunikation des Themas „Lebensraum Golfplatz“ sowohl in die Gruppe als auch nach Außen ist, haben die Mitglieder des Umweltausschusses im vergangenen Jahr trotzdem immer wieder festgestellt. „Der Bestand an Artenvielfalt, den unsere Clubs vorweisen, ist enorm. Es geht nun noch darum, das auch zu kommunizieren“, resümiert Hattemer.
Golfanlagen, die sogenannte Rote-Liste-Arten auf ihren Flächen angesiedelt hätten, sollten dies zum Anlass nehmen, über den Lebensraum Golfplatz zu berichten. Auch die Anbindung an regionale Veranstaltungen oder die Teilnahme an Umweltwettbewerben könnte hilfreich sein. Dazu sei in vielen Fällen auch die Kooperation mit Naturschutzverbänden wie dem Landesbund für Vogelschutz oder dem NABU sinnvoll, um gemeinsam auf das Potenzial von Golfanlagen im Bereich der Artenvielfalt zu verweisen. Die laufende Einbindung von Umweltnews in die Newsletter der Golfanlagen sei ebenfalls ein wichtiger Faktor.
Verband leistet Beratung vor Ort
Dabei leidet der Golfsport nachwievor darunter, dass es kaum öffentliche Fördergelder für Biodiversitäts-Maßnahmen auf Golfanlagen gibt. Auch die Beteiligung von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern auf den Golfanlagen wird zunehmend schwieriger. Der Hessische Golfverband wird deshalb durch den Umweltausschuss auch in Zukunft vor Ort Hilfestellung bei den Clubs anbieten. Mit einer ersten Bestandsaufnahme aller Projekte, die ein Club im Rahmen von Lebensraum Golfplatz durchführt, wird eine Basisanalyse geliefert, auf der die Anlage anschließend aufbauen kann. „Wir sehen uns hier auf dem richtigen Weg und werden das Projekt Lebensraum Golfplatz auch 2023 fördern“, stellt Christofer Hattemer fest. „Schließlich sind Golfanlagen für die Förderung der Biodiversität extrem geeignet und nehmen diese Aufgabe auch wahr.“