GC Kassel-Wilhelmshöhe: Die Umwelt immer im Blick
„Wir haben eigentlich alles.“ Wenn Andrea Klug, Geschäftsführerin des GC Kassel-Wilhelmshöhe über Nachhaltigkeits-Projekte in dem hessischen Club spricht, soll das nicht überheblich klingen. Es handelt sich eher um das sachliche Resümee von zehn Jahren Arbeit. 2012 wurde die Anlage, die auch am Projekt Lebensraum Golfplatz des hessischen Golfverbandes teilnimmt, beim Programm Golf & Natur des Deutschen Golf Verbandes mit dem Zertifikat in Bronze ausgezeichnet. Seitdem hat der Club sich in vielen Bereichen engagiert.
Ressourcen sparen auf jeder Ebene
„Die Sache mit dem Honig wurde ja am Anfang belächelt“, erinnert sich Klug an die Anfänge. „Inzwischen ist unser Honig ein echter Erfolg.“ In Kassel ist man in vielerlei Hinsicht kreativ. Seitdem der Mangel an Wasser immer größer wird, hat man zum Beispiel Wasserspeicher an sämtlichen Regenleitungen der verschiedenen Häuser aufgestellt. Die Gießkannen stehen daneben, zumindest die Beete rund ums Clubhaus werden damit bewässert. Keine Frage – die Wassermengen aus den Tonnen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie sagen aber viel aus, über die Gesamteinstellung von Präsidium und Management: Ressourcen sparen, wo es geht, heißt die Devise.
Insofern bekennt man sich hier auch ganz klar zu braunen Fairways im Sommer, wenn es nicht ausreichend regnet. Die künstliche Bewässerung begrenzt man auf Grüns und Abschläge. Jenseits der Fairways entdeckt man auf der 18-Löcher-Anlage zahlreiche Blühwiesen, Totholzhaufen, Nistkästen und Wasserflächen. Der Parklandcharakter so mancher Bahn hat dabei in den vergangenen Jahren unter zunehmenden Sturmschäden gelitten. Aktionen wie das Pflanzen von Weihnachtsbäumen oder Baumpatenschaften haben dazu beigetragen die Baumschäden zumindest zum Teil auszugleichen.
Mehrfach ausgezeichnet
Preise für das Umweltengagement hat der Club bereits an mehreren Stellen geerntet. 2019 gewann man den Umwelt-, Natur- und Klimaschutzpreis des Landessportbundes Hessen, 2018 den DGV-Innovationspreis. Dazu kam die Auszeichnung im Rahmen des UN-Projektes Biologische Vielfalt. Die Renaturierung des Wasserlaufes der Drusel, die lange Zeit unterirdisch und damit unsichtbar verlief, war der Auslöser des Preises. Der Bach wurde wieder freigelegt und bepflanzt. Seitdem ist er nicht nur optisch eine deutliche Aufwertung der Bahn 18, sondern auch ein wesentlicher Lebensraum für Insekten.
Ein Ende der Aktionen ist nicht in Sicht. „Unser Standing in der öffentlichen Wahrnehmung hat sich gerade auch durch unser Engagement im Umweltbereich deutlich verbessert“, resümiert Klug die vergangenen Jahre. Hinzu kommt, dass man auch clubintern durch die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in das Thema Nachhaltigkeit mehr Bewusstsein für die Thematik schafft. Eine Habichtrallye beim Sommercamp oder die Teilnahme an Müllentsorgungsaktionen sind nur zwei Beispiele dafür.
Überhaupt das Thema Müll: Auch das hat man im GC Kassel-Wilhelmshöhe auf der Agenda. Wegwerfgeschirr gibt es hier schon lange nicht mehr. Bei Turnieren und Veranstaltungen setzt man auf Porzellan und Wiederverwertung. Der organisatorische Aufwand ist ein wenig größer, aber die Bereitschaft dazu ist vorhanden.
Ein Ende der Maßnahmen ist nicht abzusehen. Auf 55 Hektar Fläche gibt es reichlich Gelegenheiten, den Lebensraum Golfplatz weiter auszubauen. Im GC Kassel-Wilhelmshöhe ist man kreativ, wenn es darum geht, sie zu nützen.