EU-Stopp von Pestiziden vorerst verzögert
Die Verschärfung der Bestimmungen zum Einsatz von Pestiziden, die von der EU-Kommission im Juni 2022 vorgeschlagen worden war, ist erst einmal auf Halde gelegt worden. Europas Golfverbände und Institutionen hatten sich einheitlich gegen ein Komplettverbot der Pestizide ausgesprochen, da man weiter auf Notfallmittel bei akutem, besonders starkem Krankheits- oder Schädlingsbefall angewiesen ist.
Qualitätseinbruch bei Fußballfeldern und Golfplätzen befürchtet
Der EU-Ministerrat beschloss am 19. Dezember, die Kommission müsse in den kommenden sechs Monaten eine detaillierte Folgenabschätzung der geplanten Verschärfung vorlegen. Davor war es zu tausenden Einsprüchen von Betroffenen aus ganz Europa gekommen, die sich gegen das Komplettverbot aussprachen. Innerhalb der Golfszene kam es dabei in manchen EU-Ländern, darunter Deutschland, zu einem Schulterschluss mit Fußballverbänden, die aufgrund der Verschärfung der Bestimmungen einen Qualitätseinbruch auf der Spielfläche befürchteten.
Starke Kritik der Umweltverbände
Der Beschluss, die Entscheidung weitere sechs Monate aufzuschieben, wird von zahlreichen Umweltverbänden im Hinblick auf die Gefährdung der Biodiversität sehr kritisch betrachtet und zum Teil heftig kritisiert. Auch innerhalb der Golfszene gibt es durchaus unterschiedliche Herangehensweisen und Einschätzungen, was den Pestizideinsatz betrifft. Fest steht, dass sich nun in den nächsten sechs Monaten keine EU-weiten Änderungen ergeben. Nationale Behörden können den Pestizideinsatz unabhängig davon durch Sondergenehmigungen von Spritzmitteln individuell regeln.