Biologisch abbaubare Golfbälle
Ein schwimmendes Inselgrün als Ziel? Macht auf einer Driving Range an großen Seen oder an einem Teich zweifellos Spaß, sorgt aber für massenhaft Plastik im Wasser. Ein kanadisches Unternehmen produziert biologisch abbaubare Bälle, die sich bei längerem Kontakt mit Wasser komplett auflösen. Die Firma Biodegradable Golf Canada mit Hauptsitz in Surrey unweit von Vancouver produziert ihre „biodegradable golf balls“ aus einem speziellen Material, das aus einer Kombination von Maisstärke und dem Kunststoff Polyvinylalkohol (PVA).
Das Produkt soll dabei helfen, die Plastikmüll-Verschmutzung in Gewässern abzubauen. Das Material von handelsüblichen Golfbällen blättert entweder im Wasser ab oder Bälle können durch Strömungen an Felsen am Meeresboden in kleine Plastikfragmente zerschlagen werden. Dieses Mikroplastik kann dann wiederum in die Kiemen von Meerestieren gelangen, die dann daran entweder verenden oder aber bei Menschen bei einem Verzehr des Fisches wiederum Krankheiten auslösen.
Neben dem pflanzlichen Material der Maisstärke wird bei der Herstellung der Bälle PVA verwendet. Dieses laut Hersteller biologisch abbaubare Material soll demnach sowohl wie ein Kunststoff als auch wie ein Klebstoff funktionieren. Wird es in Wasser eingetaucht, reagiert es sofort und beginnt sich aufzulösen. Die Maisstärke vermischt sich mit dem Wasser und schwimmt davon. Nach Aussagen von Biodegradable Golf Canada soll der biologisch abbaubare Golfball im Wasser in etwa nach zwei Wochen vollständig aufgelöst sein.
Einsatz- und Bestellmöglichkeiten
Insbesondere für Driving Ranges in Wassernähe oder mit vielen Gewässern dürfte dieser Ball aus ökologischer Sicht eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit finden und eine Alternative zu Lakeball-Modellen sein. Ebenso Zielgruppen des biologisch abbaubaren Golfballes sind Golfanlagen und Resorts an der Küste sowie in Meeresnähe, Kreuzfahrtschiffe/Bootseigentümer oder Veranstalter von Golfturnieren und -veranstaltungen mit häufigen Schlägen in Gewässer. Es geht hier also nicht um den Einsatz bei Turnieren, sondern vor allem auch um Fun- und Event-Veranstaltungen. Laut Hersteller sind diese Golfbälle nur zu Übungszwecken gedacht. Und nicht für eine Golfrunde, hierfür sind die Bälle speziell bei nassen Bedingungen ungeeignet.
Das Produkt der kanadischen Firma, die ebenso biologisch abbaubare Golf-Tees aus Bambus im Sortiment hat, ist für deutsche Kunden über die Website des Herstellers auf www.biodegradablegolfballs.com bestellbar. Die Einheiten reichen von einer 3er-Packung (ca. 9 Euro) bis hin zu 144 Bällen (ca. 245 Euro). Zum Preis hinzu kommen Kosten für den Versand nach Deutschland, der laut Hersteller klimaneutral vorgenommen wird.