Biodiversitäts-Lexikon: G wie Grünland
Grünland – auf diesen Begriff trifft man im Umfeld des Golfsports häufig, wenn man mit Behörden zu tun hat und die Art der Golfplatzflächen in Genehmigungsverfahren diskutiert. Wer glaubt, das Wort beziehe sich nur auf die Landwirtschaft, täuscht sich. Was genau ist damit gemeint? Grünland ist nicht gleich Grünland: Die Art der Nutzung beeinflusst maßgeblich, welche Pflanzen- und Tiergemeinschaften gedeihen können.
In der Agronomie, also der landwirtschaftlichen Nutzung, wird Grünland meist als Weideland oder Mähwiese geführt. Hier steht die Produktion von Futterpflanzen im Vordergrund. Intensive Nutzung – häufiges Mähen, Düngen oder Beweiden – führt jedoch dazu, dass artenreiche Wiesen zu monotonen Grasflächen verarmen. Wo früher dutzende Blütenpflanzen Insekten anlockten, dominieren heute leistungsfähige Gräser.
Golfplätze dagegen sind eine besondere Form des Grünlands. Aufgrund ihrer großen Flächen, vielen unterschiedlichen Strukturen wie Teichen, Sandbunkern und Gehölzen sind sie deutlich vielfältiger. Extensiv bewirtschaftetes Grünland findet man hier bei vielen Golfclubs in den Roughs, die selten gemäht und wenig gedüngt werden. Über 50 Pflanzenarten pro Quadratmeter können hier vorkommen.
Und dann wären da auch noch die öffentlichen Outdoorflächen: Auch in Parks, an Straßenrändern oder auf Brachflächen spricht man von Grünland. Hier entscheidet das Management wie auch im Rough der Golfplätze oder in den Wiesen der Bauern darüber, ob sich Biodiversität entwickeln kann oder nicht.