Umfrage in Schleswig-Holstein zeigt Fortschritt bei Biodiversität
Das Thema Biodiversität gewinnt auf Schleswig-Holsteins Golfanlagen seit Jahren an Bedeutung: „Die Golf-Anlagen setzen sich eindeutig immer mehr mit dem Thema auseinander. Inzwischen ist hier auch nicht mehr viel Erklärungsarbeit nötig“, lautet die Bilanz von Nico Nissen, Golf & Natur-Beauftragter, nach der Saison 2021. Diese Tendenz hatte bereits eine Umfrage des Golfverbandes Schleswig-Holstein zu diversen Themen rund um den Obergriff „Lebensräume und Umwelt“ im Herbst 2020 gezeigt. Hier nahmen 37 der 61 Mitglieder-Anlagen im Golfverband Schleswig-Holstein teil.
Das Thema Förderung der Biene ist auf den Golfanlagen inzwischen fest verankert. „Honigbienen hat hier eigentlich jeder Golfplatz“, resümiert Nissen, der aber noch Potenzial im Bereich der Wildbienen erkennt, die insgesamt elf der Anlagen nachweisen konnten. Die Zahl der Honigbienenvölker, die von Imkern auf den Golfanlagen gehalten werden, dürfte in diesem Jahr die 100 überschritten haben, nachdem im Herbst 2020 bereits 95 Völker gemeldet wurden. Damit vertrauen die Golfanlagen beim Thema Honigbiene meistens auf externe Hilfe. Die Anzahl der eigenen Honigvölker auf Golfanlagen lag bei 30.
Kooperationen mit dem NABU
Im Zuge der Projekte rund um das Thema Biodiversität werden die Naturschutzbeauftragten auf den Anlagen immer wichtiger. Außerdem wird verstärkt die Kooperation mit Naturschutzverbänden gesucht, die dann bei Spezialthemen wie zum Beispiel der Biotoppflege mit konkreter Hilfestellung vor Ort eingreifen. Nach Auswertung der Umfrage ergibt sich hier eine Dominanz des NABU, der offenbar für einen Großteil der Golfanlagen der bevorzugte Partner ist. „Hier erkennen wir einen wirklichen Richtungswechsel gegenüber früheren Zeiten“, stellt Nissen fest. Vor 20 Jahren war die Kooperation zwischen Naturschutzverbänden und Golfanlagen in Deutschland so gut wie nie gegeben.
Neben der Förderung der Bienen gehören auch Insektenhotels zur Standardausstattung der Anlagen. Neben 733 Nistkästen für Vögeln und 88 Kästen für Fledermäuse meldeten die Golfclubs im Rahmen der Umfrage auch 57 Insektenhotels. Zahlen, die 2022 noch steigen sollen. Das Thema „Lebensraum Golfplatz“ ist längst ein Dauerbrenner in Schleswig-Holsteins Golfszene.