Rekordjahr 2020: Klimaextreme bleiben
Die Themen Hitze und Wasserknappheit werden Golfanlagen auch in Deutschland weiter beschäftigen. Der Deutsche Wetterdienst gab zum Jahreswechsel bekannt, dass das Jahr 2020 „mit einer Jahresmitteltemperatur von 10, 4 °C das zweitwärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 war. Geringfügig wärmer war nur das Jahr 2018 mit 10,5 °C.“ Und: Das vergangene Jahrzehnt war zugleich das „wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.“ Dabei waren nicht nur die Temperaturen rekordreif, sondern es mangelte auch an Niederschlägen: Laut dem Deutschen Wetterdienst war 2020 das dritte zu trockene Jahr in Folge.
Der Klimawandel setzt sich auch nach dem jüngsten Report der World Meteorological Organization noch weiter fort. In der Abhandlung „State of the Global Climate 2020“, die im Dezember veröffentlicht wurde, kommt die WMO zu dem vorläufigen Ergebnis, dass das vergangene Jahrzehnt das wärmste in der Geschichte der Klimaaufzeichnungen ist, wobei seit 2015 die sechs wärmsten Jahre weltweit verzeichnet wurden. „Die globale Durchschnittstemperatur für 2020 wird 1.2 Grad Celsius über dem Niveau der Vorindustrialisierung (1850 – 1900) liegen“, ließ Prof. Petteri Taalas, Generalsekretär der WMO wissen.
Die Erkenntnis, dass sich diese Wetterphänomene auf die Wasserversorgung von Sportplätzen und damit auch von Golfplätzen auswirkt, ist in weiten Teilen der Golfbranche längst durchgedrungen. Die zunehmende Anlage von Speicherteichen auf Golfplätzen ist eine Folge. Daneben hat die steigende Hitze aber auch zunehmend Einfluss auf die Durchführung von Sport-Veranstaltungen. So werden in Australien, Asien und Teilen der USA inzwischen von Sportverbänden Regularien und Grenzwerte festgelegt, ab denen die Durchführung von Turnieren und Wettkämpfen gestoppt wird. Für den Golfsport im deutschsprachigen Raum ist das allerdings derzeit noch ein negatives Zukunftsszenario.
Foto: Stefan von Stengel