Projekt Blütenbunt-Insektenreich fördert Golfplätze
Blütenbunt-Insektenreich – unter diesem Titel werden in Schleswig-Holstein Flächen für blühende und insektenreiche Wiesen gesucht. Der GC Am Donner Kleve ist dank des Projektes, das von 2020 bis 2026 läuft und insgesamt mit 6,45 Millionen Fördermitteln des Bundes ausgestattet ist, mit dem Saatgut für Wiesen mit einer Größe von rund 15.000 Quadratmetern ausgestattet worden.
Fördermittel des Bundes für Blühwiesen
Dabei war Ulrike Ringert, Beirätin im GC Donner Kleve und für den Platz zuständig, eher zufällig im Internet auf die Fördermöglichkeit gestoßen, als sie sich darüber informieren wollte, wie Golfanlagen am besten bei der Anlage von wertvollen Wiesen vorgehen. Ein Anruf beim Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) machte klar, dass auch Golfanlagen in Schleswig-Holstein von den Fördermitteln des Bundes profitieren können.
Hinzu kommt außerdem eine kompetente Beratung bei der Auswahl geeigneter Flächen und des Saatguts und die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch den DVL. „Die Dame, die uns besucht hat, fand das hier superspannend, weil sie vorher noch nie auf einem Golfplatz war“, erinnert sich Ringert an die erste Begegnung. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege kartierte die geeigneten Flächen der Golfanlagen, sortierte sie nach vier verschiedenen Bodenbeschaffenheiten und suchte das passende Saatgut aus, das der Club anschließend kostenlos erhielt.
Fünf Jahre wissenschaftliche Begleitung
„Das Einzige, was wir tun mussten, war den Boden umzupflügen und glattzuziehen“, erklärt Ringert. Selbst die Genehmigung durch die örtliche Kommunalverwaltung für die neue Nutzung der Flächen als Blumenwiesen holte der DVL ein. Seit der Ansaat sind Studenten und Mitarbeiter des Verbandes regelmäßig zu Gast auf dem Platz Am Donner Kleve. Auf mehreren Referenzgebieten wird die Anzahl der Insekten ermittelt und die Entwicklung der Wiesen untersucht. Fünf Jahre stellt der Golfclub die Flächen dafür insgesamt zur Verfügung.
Die Mehrheit der Mitglieder ist von der Aktion begeistert, wobei Ringert auch darauf hinweist, dass es hier durchaus Aufklärungsbedarf gebe: „Wir haben hier ja mehrjährige artenreiche Wiesen angelegt, keine einjährigen Blumenwiesen. Das macht einen großen Unterschied. Man sieht zwar immer wieder Blumen und Blüten, aber es dauert insgesamt einfach deutlich länger als bei einjährigen Blumenwiesen.“ Den Spruch „na das ist ja wohl nichts geworden“, hat Ringert deshalb durchaus schon von Mitgliedern gehört. „Ich erkläre das dann, und die Golfer finden es dann in der Regel auch wieder gut.“ Zuerst einmal erwarten die Mitglieder eben eine viel buntere Blumenwiese.
Für den Club selbst ist die Kooperation ein Glücksfall: „Das teure Saatgut für so große Flächen hätten wir uns ja sonst nicht geleistet“, resümiert Ringert, die deshalb auch an andere Golfclubs appelliert, diese Möglichkeit der Unterstützung durch Bundesmittel zu nutzen. Unter diesem Link sind weitere Informationen zum Projekt erhältlich.