Die Wärme des Jahres 2024 und speziell die vergleichsweise warmen Wintermonate in Europa führen 2025 zu einem Anstieg der Zeckengefahr. Dies gibt das deutsche Robert-Koch-Institut bekannt. 2024 verzeichnete man in Deutschland demnach mit 686 Fällen auch die bis dato zweithöchste Zahl an Infektionen, die durch Zecken ausgelöst werden. Bedingt durch den Klimawandel können sich Zecken nicht nur deutlich besser vermehren, die Zeckensaison beginnt zum Beispiel auch deutlich früher als in vergangenen Jahren etwa im März. Ab etwa sieben Grad können die Tiere gut überleben.
Das bedeutet auch: Die Zeckengefahr auf Golfplätzen steigt. Rund 20 Zeckenarten verzeichnet das RKI derzeit in Deutschland. Beängstigend ist dabei aber, dass Arten auf dem Vormarsch sind, die bis dato eher in tropischen Gebieten heimisch waren. Hyalomma-Zecke heißt das Tier, das Golfer in Zukunft in Sachen Gesundheit beschäftigen könnte. Die Rede ist von einer Tropischen Riesenzecke mit gelb geringelten Beinen, die aufgrund des Klimawandels inzwischen auch in Deutschland auftaucht. Hyalomma gelten als gefährlich, weil sie sogenannte Rickettsien-Bakterien übertragen, die das Zecken-Fleckfieber auslösen können. Außerdem ist die tropische Zecke Überträgerin des gefährlichen Krim-Kongo-Fiebers, gegen das es keine Impfung gibt.
Mit Phänomenen wie dem Auftreten der Hyalomma-Zecke befasst sich die international anerkannte Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann, die den Lehrstuhl für Umweltmedizin an der Universität Augsburg und am Helmholtz-Zentrum München leitet. In ihrem Buch „Überhitzt“ beschäftigt sie sich zusammen mit der Co-Autorin Katja Trippel mit den Folgen des Klimawandels für die Gesundheit.
Milde Winter und mehr Nahrung für die Parasiten
In Sachen Hyalomma-Zecke kommt sie zu der Erkenntnis, es sei wahrscheinlich „dass die Zecke, die ursprünglich aus heiß-trockenen Regionen Afrikas und Asiens stammt, mittlerweile die mild gewordenen deutschen Winter übersteht und sich hier weiterentwickeln kann.“ Sie beruft sich dabei auf eine Zecken-Studie der Parasitologin Ute Mackenstedt, die zusammen mit Forschern des Robert-Koch-Instituts in Berlin und der Tierärztlichen Hochschule in Hannover seit 2018 Riesenzecken im dreistelligen Bereich von Bürgern zugesandt bekamen. Erfreulicherweise trug demnach noch keine den Krim-Kongo-Virus in sich, jede zweite aber Rickettsien.
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Schutz gegen Zecken
Zum Schutz gegen Zecken wird nicht nur eine Impfung empfohlen, sondern auch Achtsamkeit nach einer Golfrunde. Lange, helle Hosen und längere Socken sind ebenso sinnvoll, wie Insektensprays, die allerdings nur einige Stunden vorhalten. Außerdem sollte man den Körper generell nach den Tieren absuchen.