Kübel mit Sand und Samen hat ihnen Lilli Wahli vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord fertig gemischt mitgebracht. Für wen genau ist der Samen bestimmt? Warum braucht die Wildbiene Wiesen mit anderem Samen als die Honigbiene? „Weil die Wildbiene einfach viel schleckiger ist“, erklärt sie den Kindern. Die Honigbiene, so der einfache Vergleich, sei anspruchslos. „So ähnlich wie das Schwein. Ihr schmeckt einfach alles.“
Wildblumenmischung mit 32 Arten
Die Erzeugung der typischen Samenmischung für den Standort im Schwarzwald ist schwierig. Wildblumen werden gemäht und gedroschen, die Samen gemixt, dann ausgegeben. Aber das Ergebnis ist am Ende einfach um ein Vielfaches besser, als wenn nur eine einfache einjährige Mischung aus dem nächsten Baumarkt eingesät wird. 53 unterschiedliche heimische und mehrjährige Blumenarten finden sich in den grünen Töpfen der Kinder. Wiesen-Flockenblume, Malve, Echtes Labkraut, Wiesen-Salbei, Natternkopf und Königskerze sind darunter.
Sabine Zoller, beim GC Bad Herrenalb für den Bereich Marketing zuständig, ist begeistert. Das Thema Natur ist mit dem Projekt Lebensraum Golfplatz des Baden-Württembergischen Golfverbandes für sie aktuell geworden. Inzwischen hat sie die großen Vorteile der Aktion entdeckt. „Man tut etwas für die Umwelt und erreicht damit gleichzeitig sehr viel Außenwirkung. Für das Image des Golfclubs ist das perfekt.“
Hubert Kleiner, der für den BWGV das Projekt Lebensraum begleitet, ist begeistert von der Aktion: „Wir möchten auf den Golfplätzen die freien Flächen, die nicht bespielt werden, nutzen, um die Artenvielfalt zu fördern“, erklärt er. Dass sich der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord inzwischen bereits zum dritten Mal mit einer Aktion zu Blumenwiesen mit Golfclubs zusammenschließt, ist für ihn beispielhaft. Aktionen wie diese erzeugen am Ende in der Gesamtheit große Flächen mit regionalen Blumenmischungen. Während der Golfclub Bad Herrenalb in diesem Frühjahr rund 400 Quadratmeter einsät, sind im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord seit 2016 im Rahmen von mehr als 100 Projekten bereits 280.000 Quadratmeter zusammengekommen. „Mit der ökologischen und optischen Aufwertung tragen wir zum Erhalt der Kulturlandschaft bei“, resümiert Lilli Wahl. „Wir machen den Naturpark blumenbunt.“