GC Hamburg-Walddörfer: Innovation plus Tradition
Der Sommer 2022 mit seiner Trockenheit hat dem Management des Golf Club Hamburg-Walddörfer das Thema Golf & Natur in vielen Facetten noch einmal nähergebracht: „Wir hatten erstmals den Fall, dass wir tatsächlich über das Thema Beregnung nachdenken mussten. Eigentlich regnet es hier ja immer irgendwann“, resümiert die Clubmanagerin Nicole David. Der Hamburger Traditionsclub, der 1960 gegründet wurde und auf leicht modelliertem Gelände außerhalb von Hamburg im Bundesland Schleswig-Holstein liegt, hat jährlich 22.000 Kubikmeter Grundwasser zur Verfügung. Das reichte 2022 für Abschläge und Grüns, irgendwann aber nicht mehr für die Fairways. Das Thema „Wassermanagement“ ist im Bewusstsein von Club-Verantwortlichen und Golfern seitdem noch stärker präsent als davor. Sorgfältiger Umgang mit der Ressource Wasser ist auch hier Pflichtprogramm. Die Herausforderungen für die Golfanlagen sind neue geworden. Dabei gilt die Anlage im Großraum Hamburg, die beim Programm Golf & Natur mit der höchsten Zertifizierung Gold ausgezeichnet ist, seit Jahren als einer der Vorreiter im Bereich einer nachhaltigen Betriebsführung.
Das Aus für die Plastikflasche
Hier setzt man seit langem auf die Kombination aus Tradition und Innovation. Nachhaltige Lösungen sucht die Golfanlage auf vielerlei Weise. Seit 2020 gibt es hier zum Beispiel keine Plastikflaschen mehr. Wasserspender sind auf der ganzen Anlage stationiert. Wiederauffüllbare Trinkflaschen mit Clublogo werden als Präsent bei großen Turnieren benützt.
Autonome Mähroboter
Neue Wege beschreitet man auch im Rahmen des Greenkeepings: In Hamburg-Walddörfer werden die Fairways von Robotern gemäht. Ein Pilotprojekt, das man zusammen mit einem schwedischen Mähhersteller durchführt, und das zum einen zu besserer Qualität auf der Anlage beitragen soll, daneben aber auch den acht Greenkeepern mehr Freiraum für andere Arbeiten geben soll. Head-Greenkeeper Jim Ellis ist nach der ersten Saison mit den Robotern insgesamt sehr zufrieden. Gerade in diesem Sommer, in dem der Club viele Flächen per Hand beregnen musste, um Wasser zu sparen, hat der Robotereinsatz beim klassischen Mähen viel Zeit gespart. Dadurch konnten die Greenkeeper effizienter an anderen Stellen eingreifen.
Baumkartierung unumgänglich
Der Parklandplatz mit seinen vielen alten Solitärbäumen leidet wie so viele andere Golfplätze in Deutschland auch beim Thema Pflanzen unter den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Bei zunehmenden Stürmen werden immer mehr Bäume beschädigt oder umgerissen. Der Golfclub ist für die Verkehrssicherungspflicht auf der Anlage zuständig. Gleichzeitig müssen Nach- und Neuanpflanzungen so erfolgen, dass die Pflanzen auch Trockenheit und Hitze überstehen. Entsprechend wird derzeit auch die vor einigen Jahren erstellte Baumkartierung gerade nachgearbeitet. „Bei den letzten Stürmen haben wir ja einiges verloren“, lautet die Bilanz von Nicole David. Die aktualisierte Kartierung soll im Frühjahr fertig sein. Für ein ordentliches Baumkonzept ist sie aus Sicht der Verantwortlichen unerlässlich. Schließlich lebt die Anlage von ihrem Parkcharakter. Den zu bewahren, ist eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre.