Diamond CC: Optimismus nach Totalüberschwemmung
„Der Schaden geht in die Millionen“ – Christian Guzy jnr. zieht eine ernüchterte Bilanz der Überschwemmung der drei Golfplätze des Diamond Country Clubs im österreichischen Atzenbrugg nahe Wien. Ausgelöst durch extremen Starkregen und einen Dammbruch entlang des Flusses Perschling ergossen sich Mitte September enorme Wassermengen über die Golfplätze und in die Gebäude. Das Wasser auf der Golfanlage, die gekennzeichnet ist durch einen großen zentralen See und diverse Teiche, stand zeitweise zwei Meter höher als normal. Das Flüsschen Perschling selbst, ansonsten eher unscheinbar, wuchs zeitweise auf einen Wasserstand von sieben Metern an.
Längst hat eine Schadenskommission mit einem Sachverständigen die Situation vor Ort beurteilt. Aber selbst Ende Oktober stand noch Wasser im Keller des Clubhauses. Die Sanitäranlagen und Pumpenhäuser sind kaputt, das Bootshaus stand komplett unter Wasser. Vor allem aber glichen die Golfplätze tagelang einer einzigen Seenlandschaft.
Die Donau, deren Ufer mit dem Auto in zehn Minuten zu erreichen sind, hat bei der Golfanlage, die bereits mehrfach Schauplatz von Turnieren der DP World Tour war, in den vergangenen Jahren nie direkt für Überflutungen gesorgt. „Bei uns war ja Grundwasser immer eher ein Thema, weil das bei Donauhochwasser mit ein paar Tagen Verspätung hochdrückte“, erklärt Guzy. „Insofern haben wir immer nach einer Versicherung von Hochwasser in Kombination mit Grundwasser gesucht, aber das wollte niemand versichern.“ Jetzt hofft man auf die Hilfsgelder, die der österreichische Staat für die Flutopfer zur Verfügung gestellt hat.
Neu-Begrünung von 22 Hektar Fairways
Unabhängig davon haben die Vorbereitungen für die nächste Saison längst begonnen. Zig Mitglieder waren gemeinsam mit den Eigentümern direkt nach dem Auftreten des Schadens auf der Anlage unterwegs, um Schlamm wegzuschippen oder andere Aufräumarbeiten zu leisten. Die Reaktion der Mitglieder sei enorm positiv gewesen, nur ein Mitglied kündigte seine Mitgliedschaft. Zahlreiche andere Golfclubs unterstützten mit kostenlosen Greenfees für die Mitglieder des Diamond Country Clubs.
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Inzwischen richtet sich der Blick längst auf die Saison 2025: „Wir müssen auf der gesamten Anlage 22 Hektar Fairways und zehn Grüns neu begrünen, die Bunker sind auch alle kaputt“, stellt Guzy fest. „Unser Ziel ist es, im April auf dem Championship Platz unter den gleichen erstklassigen Bedingungen Golf anzubieten wie 2024.“ Um das zu ermöglichen, führt an dem Kauf von Rollrasen, der üblicherweise aufgrund seines hohen Preises nur für kleine Bereiche genützt wird, kein Weg vorbei. Sonst würden die Fairways im April nicht bespielbar sein.
Lassen sich in Zukunft ähnliche Vorfälle vermeiden? „Ich hoffe sehr, dass der Damm nun so renoviert wird, dass er solche Regenfälle aushält“, findet Guzy. „Den klassischen Klimakorridor haben wir angesichts den Klimawandels ja verlassen. Ein hundertjähriges Hochwasser findet inzwischen eben häufiger statt.“