Autonome Mäher: Husqvarna diskutiert die Zukunfts-Trends
Der Blick in die Zukunft des Greenkeepings ist spannend: Roboter dürften auch auf Golfplätzen zum Standard werden. „Automatisierung wird vom Jahr 2025 an immer wichtiger. Elektrifizierung ist ein Macrotrend, mit dem wir auf Megatrends wie den Klimawandel reagieren“, stellte Sandra Jardeby, Direktor für Business Development und Strategie beim schwedischen Unternehmen Husqvarna beim zweitägigen Kongress „Living City“ in London fest. Mit einer Expertenbefragung und Studie hatte das schwedische Unternehmen die Trends im Bereich der zukünftigen Entwicklung von Grünflächen im Umfeld von Städten herausgearbeitet.
Obwohl das Greenkeeping im Golfsport noch weitgehend auf Mähern beruht, die mit fossilen Energien angetrieben werden, kann man demnach davon ausgehen, dass auch der Golfsport vom Trend der Elektrifizierung und zum anderen der Automatisierung extrem beeinflusst wird.
Personalmangel auch im Golf ein großes Argument
Personalmangel, Lärmbelästigung und CO₂-Emissionen sind die wesentlichen Faktoren für den Wechsel vom Diesel- zum Batterieantrieb. Dazu kommen immer stärkere rechtliche Regulierungen. In Kalifornien zum Beispiel sind ab 2024 alle Rasenmäher und Rasengeräte mit kleinen Dieselmotoren verboten, da die CO₂-Emissionen von elektrischen Geräten deutlich geringer ausfallen.
Während solche Gesetze in Europa noch nicht aktuell sind, spielt hier vor allem das Thema Personalmangel eine wesentliche Rolle. Dabei hat der Verkaufserfolg der sogenannten Ceora-Mäher von Husqvarna, die als kleine Mähroboter mit einem extra Golf-Aufsatz für einen Schnitt von zwölf Millimeter Tiefe ausgestattet sind, die Entwickler des Unternehmens in diesem Jahr offenbar durchaus überrascht. Nachdem man bereits bei klassischen Rasenrobotern für den heimischen Garten mit Abstand die meisten Geräte in Deutschland verkauft hatte, gibt der deutsche Markt nun auch bei den Golfmähern den Takt vor. „Wir rätseln noch, warum die Deutschen so eine hohe Affinität zum Mähroboter haben“, erklärt Yvette Henshall-Bell, Präsidentin des Bereichs Garten und Wald, zu dem auch der Golfsport zählt, mit einem Lächeln.
Bedeutung der Grünflächen steigt enorm
Wie die großen Wettbewerber Toro, Jabosen und John Deere auf den Trend zu autonomen Mähern langfristig reagieren, bleibt abzuwarten. Im Bereich der kleinen autonomen Mäher gibt es derzeit noch keine Konkurrenzmodelle zum Ceora-Mäher von Husqvarna. Verglichen mit der Präsenz der drei großen Firmen im Golfmarkt wirkt der Auftritt des Ceora-Mähers derzeit wie ein Nadelstich. Allerdings zeigt die positive Reaktion des Marktes, dass dieser für die Platzhirsche im Greenkeeping unangenehm werden könnte.
Die Zukunft der Mäher-Industrie ist auf jeden Fall spannend. Im Idealfall, so Jonas Willaredt, zuständig für das Thema Nachhaltigkeit bei Husqvarna, erreiche man den Zustand der 100-prozentigen grünen Elektrifizierung der Mäher. Dies betrifft zum einen die direkte Herstellung der Mäher selbst, bei der Strom über Solaranlagen erzeugt wird. Zum zweiten drückt auch die Versorgung der Mäher auf den jeweiligen Flächen, also zum Beispiel dem Golfplatz, mit grünem Strom die CO₂-Emissionen noch einmal.