Zertifiziert nachhaltig: Diese Golfhotels punkten
Ein Hotelurlaub? Ja – aber bitte in einem Hotel mit Nachhaltigkeitsstandard. Wer als Golfer oder Golferin so denkt, hat durchaus eine reiche Auswahl: Egal ob das St. Regis auf Saadiyat Island in Abu Dhabi, das Resort Terre Blanche Resort in Südfrankreich, das Fairmont St. Andrews oder der Öschberghof in Deutschland. Sie alle weisen eine Nachhaltigkeitszertifizierung auf, die dem internationalen Nachhaltigkeitsstandard des Global Sustainable Tourism Council entspricht. Dieser setzt im Bereich nachhaltiger Hotellerie die Messlatte fest. Denn: Nicht jede Zertifizierung ist auch wirklich glaubwürdig oder hat genug Substanz.
Ein Blick auf die beiden großen internationalen Hotelzertifikate Green Key und GreenSign zeigt – ja es gibt durchaus eine ganze Reihe bekannter Golfhotels, die den Zertifizierungen entsprechen. Das Steigenberger El Gouna in Ägypten, die beiden Heritage Resorts auf Mauritius oder das Ritz Carlton Tenerife Abamo und das Castillo Son Vida sind unter anderem gelistet. Damit kann sich der Gast darauf verlassen, dass ein Hotel bestimmte Kriterien im Umwelt-, Ressourcen- oder Sozialmanagement erfüllt, die von unabhängigen Stellen geprüft wurden.
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Green Key als größter Zertifizierer wurde 1994 in Dänemark gegründet, 2016 vom GSTC akzeptiert und führt derzeit über 8300 Hotels weltweit mit mehr als 15 Betten als zertifizierte Unterkünfte auf. Dabei müssen sich die Hotels an insgesamt 13 Kriterien ausrichten, die Umweltmanagement, Ressourcenschonung und Weiterbildung von Angestellten wie Gästen in den Mittelpunkt stellen.
Wer nach Green Key zertifiziert werden will, muss zahlreiche Kriterien obligatorisch erfüllen. Ein kleines Beispiel: Mindestens 75 Prozent aller Duschen in den Badezimmern dürfen nur neun Liter Wasser pro Minute verbrauchen und geputzt wird in den Badezimmern sowie generell in den Häusern komplett chemiefrei. Für den Reisenden ist die Orientierung auf der Website allerdings schwierig. Wer sich hier orientieren will, landet bei einer Excel-Liste. Wer nach Green Key zertifizierten Häusern sucht, muss sich also auf die Reisebüros oder Webseiten verlassen, oder die Hotels selbst.
GreenSign, 2015 gegründet und mit der Zentrale in Berlin angesiedelt, gilt als führendes Nachhaltigkeitssiegel für die Hotellerie in Europa. GreenSign prüft ökologische, soziale und ökonomische Aspekte der Hotelführung anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs. Anders als bei Green Key fällt die Orientierung für die Kunden deutlich einfacher. Die immerhin 964 zertifizierten Hotels lassen sich einfach nach dem Grad ihrer Konformität mit den Zertifizierungen sortieren, der CO2-Fußabdruck pro Übernachtung ist ausgewiesen und die verschiedenen Zertifizierungsbereiche sind einfach aufgegliedert. Der Öschberghof als deutscher Spitzenreiter schafft immerhin eine 80prozentige Konformitätsquote mit den Kriterien.
Das Austrian Ecolabel für Hotels ist das offizielle Umweltzeichen der Republik Österreich und zählt zu den renommiertesten Nachhaltigkeitszertifizierungen im Tourismus. Es wird vom Umweltministerium vergeben und setzt auf strenge Kriterien in den Bereichen Energieeffizienz, Wasserverbrauch, Abfallvermeidung, Reinigungsmittel, Lebensmittelbeschaffung und Mobilität. Mit Blick auf die Liste der zertifizierten Hotels wird allerdings auch klar: So groß die Auswahl an Hotels in Österreich generell ist, beim Thema Nachhaltigkeit reduziert sie sich sehr schnell. In Tirol sind gerade einmal 14 Hotels gelistet und wer einen der Kitzbühler Golfplätze spielen will und in einem zertifizierten Hotel absteigen will, hat exakt ein Haus zur Auswahl – das Grand Hotel Tirolia.
Daneben gelten aber auch die Zertifikate von GreenGlobe, EarthCheck oder Ecostars als hochwertig. Die beiden französischen ClubMed-Anlagen in Opio und Vittel mit angegliederten Golfplätzen sind bei GreenGlobe sogar in der höchsten Kategorie als Platinum-Member gelistet, Gleiches gilt für das Lefay Resort am Gardasee, das immer wieder von Golfreisenden avisiert wird. Die Beachcomber Hotels auf Mauritius oder das Datai Langkawi in Malysia werden dagegen von Earth Check zertifiziert.
Für den einzelnen Urlauber wird es da schwierig, den Überblick zu behalten. Im Idealfall übernehmen deshalb Reiseveranstalter die Auswahl vorab. Bei TUI als weltweit größtem Anbieter von Reisen ist eine Nachhaltigkeitszertifizierung für alle Hotelverträge Voraussetzung. Dazu gehören zum Beispiel auch Green Life und Biosphere.
„Hotels können einen positiven Beitrag vor Ort in den Destinationen leisten, wenn sie über ein wirksames Nachhaltigkeitsmanagement verfügen“, lautet das TUI-Statement dazu. „Wir haben festgestellt, dass unsere am nachhaltigsten geführten Hotels kosteneffizienter arbeiten, eine bessere Umweltleistung und eine höhere Kundenzufriedenheit aufweisen. Zwischen 2015 und 2022 haben unsere Kundinnen und Kunden mehr als 54 Millionen Urlaube in Hotels mit Nachhaltigkeitszertifizierung verbracht. Im Jahr 2022 haben 7,9 Millionen Kunden in einem Hotel übernachtet, das nach einem von GSTC anerkannten Standard zertifiziert ist.“
Gut möglich, dass viele der Reisenden bei der Buchung das Thema Nachhaltigkeitszertifizierung nicht beachtet haben. Grundsätzlich aber verzeichnet zum Beispiel TUI ein höheres Interesse an nachhaltigen Hotels.
Im Bereich der klassischen Golfanbieter wird das Thema derzeit noch kaum kommuniziert: Dabei zeigt eine Analyse der wichtigsten Hotelzertifizierungen – es gibt eine ganze Reihe klassischer Golfhotels, die im Bereich Nachhaltigkeit offenbar gut aufgestellt sind.








Foto: Wittelsbacher Golf Club