Ungewöhnlich und markant: Naturdenkmäler auf Golfplätzen
Oft sind sie gewaltig und eindrucksvoll, manchmal zierlich und weitverzweigt. Naturdenkmäler gibt es in Deutschland über 14.000. Ausgewiesen werden sie jeweils durch die unteren Naturschutzbehörden. Mal sind es Moore wie das Kiebitzmoor in Hamburg, mal Magerwiesen wie jene in Bad Schönborn im Landkreis Karlsruhe. Findlinge, Eichen, Sommerlinden, Schieferwände – die Vielfalt ist riesig, generell versteht man unter dem Begriff ein Landschaftselement, das unter Naturschutz gestellt ist.
Golfer finden Naturdenkmäler durchaus auch zum Teil auf ihren eigenen Plätzen. Die alte Linde auf dem Golfplatz Chieming im bayerischen Kötzing gilt als die größte und schönste ihrer Art im Landkreis Traunstein. Ein riesiger Baum, der wie viele andere Naturdenkmäler bereits eine Schalltomografie hinter sich hat, die klären sollte, in welchem Zustand sich der Baum befindet. Mit dieser Methodik können Daten wie Stammfäule oder auch Stammfestigkeit ermittelt werden.
Die Frage des Sicherheitsrisikos nämlich ist bei zahlreichen Bäumen, die als Naturdenkmäler kategorisiert sind, immanent. Weshalb die Eiche auf dem Golfplatz Feldafing, die in der Liste der bayerischen Naturdenkmäler mit einem Alter von 280 Jahren aufgeführt ist, durch eine größere Absperrung gesichert ist. Der Lippische Golfclub in Cappel bringt es mit seinen zwei Eichen sogar auf zwei Naturdenkmäler am Platz, im Freiburger GC sorgt die üppige Linde für einen Aha-Effekt.
Besonders ist der sogenannte Sandberg, auf dem das Clubhaus des GC Hubbelrath gebaut wurde. Die bewaldete Hügelkappe ist eines der sogenannten Flächennaturdenkmäler in Deutschland, die sich – wie der Name schon sagt – über ein kleineres Gebiet bis zu fünf Hektar Größe erstrecken. Der Sandberg, der nach wie vor aus der Landschaft der Niederbergischen Höhenterrassen heraussticht, wurde zum Flächennaturdenkmal, weil er naturräumlich einmalig ist.
Für Golfanlagen bedeuten die Naturdenkmäler einerseits ein Alleinstellungsmerkmal, das oft Interesse weckt, Atmosphäre schafft und sehenswert ist. Andererseits ist ihr Status nicht immer einfach: Naturdenkmäler dürfen nicht verändert werden. Die Sanierung der jahrhundertealten Bäume kann tausende von Euros verschlingen.
Trotzdem bleibt ihre Faszination: Ein jedes der Naturdenkmäler sorgt für einen besonderen Moment auf der Golfrunde. Im Anblick der riesigen Bäume jedenfalls fühlt sich der Golfer ganz klein.
Die geschützte Eiche auf dem Gelände des GC Feldafing