Umweltbildung auf dem Golfplatz
Dem Thema Umweltbildung auf dem Golfplatz nehmen sich vermehrt Golfanlagen an und bedienen das hohe Interesse an Umwelt- und Klimaschutz. Ein Thema, das insbesondere junge Menschen derzeit besonders stark umtreibt.
Laut der repräsentativen Studie „Zukunft? Jugend fragen! – 2021“, für die im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) und des Bundesumweltministeriums (BMUV) über 1.000 junge Menschen im Alter von 14 bis 22 Jahren befragt wurden, gehört dieser Lebensbereich zu den vier wichtigsten Themen für junge Menschen in Deutschland. 85 Prozent der befragten Jugendlichen finden Umwelt- und Klimaschutz wichtig.
Wittelsbacher Golfclub: Naturexkursionen bei Projekttagen von Schulen
Auch der Wittelsbacher Golfclub (WBGC) hat das Thema Umweltbildung jüngst in sein Angebot mit aufgenommen. Nicht nur beim Tag der offenen Tür wird Besuchern die Fauna und Flora des renommierten Platzes in Oberbayern nahegebracht, sondern seit Neuestem auch bei Projekttagen für Kinder und Jugendliche.
Zuletzt gab es auf dem Platz südlich der Donau im Rahmen der Projekttage des Neuburger Descartes Gymnasiums eine Naturexkursion in Form einer „Umweltstunde“ für Schüler der 7. Klasse. Im Rahmen von drei Projekttagen wurde an jedem Tag die erste Stunde für die Erforschung der Natur auf dem Golfplatz verwendet. „Wir möchten den Kindern zeigen, in welch herrlicher Umgebung sich ein Golfplatz befindet“, meint WBGC-Geschäftsführer Korbinian Kofler.
Die Kinder lernen bei der von Kofler und einem langjährigen und fachkundigen Mitglied geführten Naturexkursion über naturbelassene Bereiche und Biotope ebenso viel wie über Waldstrukturen. Vogelkartierungen, Honigbienen, Fasane, Hasen und Fledermäuse. „Wir können hier sehr gut und anschaulich erklären, was eine Artenvielfalt so mit sich bringt“, sagt Kofler. „Es ist schön, dass wir das Natur-Schauspiel Golfplatz zeigen können.“
„Botschafter für die Vielfalt“
Ein Klassiker ist für Kofler derjenige Programmpunkt, an welchem die jungen Naturforscher vor einer großen Eiche abschätzen sollen, wieviele Kinder vonnöten sind, um diesen gigantischen Baumstamm auf dem Anwesen gemeinsam zu „umarmen“. Nachdem sich die dafür notwendigen sechs bis sieben Kinder gefunden haben, sind die Teilnehmer laut Kofler oft schwer beeindruckt über die großen Ausmaße eines Baumstammes. Ebenso erlebt Kofler bei anderen Naturbeobachtungen leuchtende Kinderaugen und interessierte Fragen. „Das Schöne daran ist, dass die Kinder zu keiner Sekunde abschalten“, berichtet der WBGC-Geschäftsführer von seinen Erfahrungen während der „Umweltstunde“.
Bei den im Anschluss an diese Stunde angebotenen Schnupper-Golfkursen geht es dem Wittelsbacher Golfclub dann zwar darum, Kinder für den Golfsport und den Club zu begeistern. Bei den Naturexkursionen erhofft sich der Vizepräsident des Bayerischen Golfverbands hingegen etwas ganz anderes. „Wir versprechen uns nichts, sondern wir wollen eine Sensibilität für einen Golfplatz schaffen. Es ist unsere Intention, dass jemand unseren Golfplatz als Botschafter für die Vielfalt auf einer Golfanlage verlässt“, so Kofler.
Viel Neugier am Thema Umwelt von jungen Menschen erlebte zuletzt auch der GC Erding-Grünbach hautnah. Am 18. Juli 2023 hatte der Club nördlich von München im Rahmen seines 50-jährigen Jubiläums einen Umweltbildungstag für Kinder aus der umliegenden Grundschule und dem Kindergarten organisiert. Von Bienenstöcken bis hin zu Geschichten über Baum- und Pflanzenarten: die Kinder bekamen das volle Naturprogramm in der Praxis zu Gesicht. Ein Glas Honig und Informationen zu Umweltprojekten wie dem Blühpakt Bayern und GolfBiodivers kamen dann noch hinzu.