Schloss Breitenburg: 27 Löcher Naturerlebnis
Moritz Graf zu Rantzau ist vieles: Golfer und Platzwart im GC Schloss Breitenburg, Landeigentümer, Waldbesitzer, Jäger. Seit 2022 ist er auch Hotelbesitzer, weil in dem ehemaligen Kuhstall von Gut Osterholz in Schleswig-Holstein, der 1922 errichtet wurde, inzwischen das Hotel Breitenburg entstanden ist. Die 27-Löcher-Anlage hat sich also in ein kleines Golfresort verwandelt. Für Graf zu Rantzau bedeutet das: Die Wirtschaftlichkeit des Betriebs muss mit den Anforderungen von Gästen und Golfern abgestimmt werden. Gleichzeitig muss der Umgang mit der Natur, mit den Wald- und Wasserflächen passen. „Die Qualität der Golfanlage hängt wesentlich davon ab, dass wir hier vorausschauend arbeiten und mit den Ressourcen sorgsam umgehen“, resümiert der Hausherr.
Von Landwirtschaft zur Golfplatznutzung
Einfach ist das auf einer 120 Hektar großen Fläche, die über Marschland und Geest-Teile läuft, nicht immer. Viele der Flächen sind vergleichsweise feucht, weshalb die Integration von großen Wasserflächen auch aus Drainagezwecken eine wesentliche Rolle spielte, als man die weitgehend landwirtschaftlich genutzten Flächen vor rund 30 Jahren in die ersten Golfbahnen umwandelte.
Drei große Seen sind jetzt nicht nur ein wichtiges strategisches Element – in Schloss Breitenburg haben sie längst dazu geführt, dass sich auch Fauna & Flora bestens entwickeln. Wobei es Graf zu Rantzau ein Anliegen ist, gerade jene Flächen, die sich nicht direkt im Spiel befinden, noch naturnaher zu gestalten. Auf dem jüngeren Linkskurs mit neun Löchern sind größere Blühflächen angedacht. Auf den älteren 18 Löchern, die sich in vielen Bereichen durch Waldstücke ziehen, sind Entbuschung und die Freilegung von Solitärbäumen ein Thema.
Moderne Technik schont Ressourcen
Obwohl die Verfügbarkeit von Wasser hier auf den ersten Blick kein Problem zu sein scheint, geht es auch auf der Golfanlage Schloss Breitenburg darum, bei der Bewässerung der Spielbahnen zu sparen. „Wir haben ein modernes Bewässerungssystem installiert und achten vor allem auch darauf, dass wir hier die Programme richtig einstellen, um den Wasserbedarf so gering wie möglich zu halten“, resümiert der Inhaber. Die Einführung moderner Greenkeeping-Techniken ist ihm wichtig. Die Verwendung organischer Dünger und der weitgehende Verzicht auf Pestizide spielen dabei genauso eine Rolle wie das richtige Sandmanagement.
Das Thema Ressourcen sparen ist mit Blick auf die zum Teil denkmalgeschützten Gebäude des Gutshofes nicht einfach. Während im neuen Hotel Breitenburg der Einbau moderner Technologie einfach waren, muss man bei den älteren Gebäuden nach den besten Möglichkeiten suchen: Die Maschinenhalle hat deshalb eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Die Grünmäher sind inzwischen elektrisch.
Regionalität ist wichtig
Wichtig ist den Verantwortlichen angesichts der über 500-jährigen Historie des Schlosses vor allem die Einbindung der gesamten Golfanlage in die Bedürfnisse der Region. Unaufdringlich soll das Produkt sein, das Wir-Gefühl steht im Vordergrund. Im Hotel spielt Regionalität eine große Rolle: „Man kommt rein und es riecht nach Holz und nicht nach Plastik. Auf den Böden sind Breitenburger Eichenholzdielen und aus allen Fenstern geht der Blick in die Natur“, erklärt Sven Sausmikat, geschäftsführender Gesellschafter. „Auch im Restaurant setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Bandbreite reicht vom 100% Fair Trade gehandelten Tee bis hin zum regionalen Bierlieferanten.“
Beim Blick aus dem Hotelzimmer sieht der Golfer dann womöglich auch das Rotwild, das ebenfalls zur Anlage gehört. Oder den Breitenburger Kanal, der früher der Verschiffung von Torf diente, der in der Gegend abgebaut wurde. Jetzt ist es auf dem Kanal still, er wirkt fast ein wenig verwunschen. Dass die Landwirtschaft schließlich aufgegeben und 1990 der erste Teil der Golfanlage eröffnet wurde, hat dafür gesorgt, dass sich die Natur abseits der Spielbahnen viel Gelände zurückerobert hat. Erholung und Ruhe – das sind laut Moritz Graf zu Rantzau die Faktoren, die für Schloss Breitenburg sprechen. Egal, ob man als Golfer, Jäger, Radfahrer, Spaziergänger oder einfach nur Urlauber hierhin kommt.