Obsternte auf dem Golfplatz sorgt für Mittagsmahlzeit
„Wir sind drei Geographiestudenten aus Kiel und wollen mit Marmelade die Welt ein bisschen besser machen.“ So steht es auf der Website der Resteritter aus Kiehl in Schleswig-Holstein. Bei diesem Projekt arbeiten Moritz Dietzsch, Nick Eßwein und Oke Hansen auch mit zwei Golfanlagen zusammen: Sowohl der Golf- und LandClub Uhlenhorst als auch der GC Kitzberg vom Golfverband Schleswig-Holstein haben sich der Initiative gegen Lebensmittelverschwendung angeschlossen und lassen das Obst der Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume auf ihren Golfplätzen nun von den Helfern der Resteritter im Herbst abernten.
„Grundsätzlich haben auch unsere Mitglieder die Möglichkeit, das Obst abzuernten und selbst mitzunehmen. Aber meistens bleibt da eben doch viel an den Bäumen hängen,“ erklärt Simone Spindler, Clubmanagerin im GC Kitzeberg. „Insofern fanden wir die Verwertbarkeit für einen guten Zweck alle gut.“ Aus dem Obst, das von den Helfern geerntet wird, werden Marmeladen, Chutneys oder andere Produkte hergestellt. „Wir nehmen zum Beispiel den Apfelsecco für den GC Kitzeberg hier ab“, erklärt Spindler.
Erntehelfer ohne Bezahlung
Die Resteritter selbst arbeiten fast ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern. „Die Leute, die bei uns zum Ernten dazukommen, finden es einfach cool, wenn sie etwas Sinnvolles tun und anderen Menschen helfen können“, erklärt Moritz Dietzsch das Engagement. Von allen verkauften Produkten geht jeweils ein Teil des Erlöses an das Projekt Mittags-Kinder. Wenn das Marmeladenglas für vier Euro verkauft wird, fließt ein Euro in die Mittagsmahlzeit.
Für ihr Engagement wurden die Resteritter 2019 mit dem IB:SH-Nachwuchspreis des Nachhaltigkeitspreises Schleswig Holstein ausgezeichnet. Außerdem erhielten sie den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Kiel. Moritz Dietzsch findet es großartig, dass sich auch die beiden Golfanlagen beteiligen. Schließlich stehen allein auf der Golfanlage Kitzeberg über 100 Obstbäume, so dass der Ertrag erheblich ist. Beim Start 2020 fielen allein an drei Bäumen ca 300 kg. „Mit den zwei Golfanlagen muss ja nicht Schluss sein“, findet Dietzsch deshalb. „Wir freuen uns über jede weitere Golfanlage.“