Marcel Siem will CO₂-neutraler Golfprofi werden
Marcel Siem will seinen Arbeitsplatz CO₂-neutral gestalten. „Ich bin seit 20 Jahren als Golfprofi auf der Tour unterwegs. Den Klimawandel kann ich mit meinen eigenen Augen sehen und fühlen. Als Vater zweier Töchter halte ich es außerdem für meine Pflicht, einerseits meinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern und andererseits anschließend unvermeidbare Emissionen zu kompensieren.“ Der Deutsche arbeitet deshalb nun mit seinem neuen Sponsor „AQ GreenTeC“, Dienstleiter im Bereich des Emissionsmanagements, zusammen und trägt den Aufdruck „I Play Carbon Neutral“ auf seiner Kleidung.
Nach Rory McIlroy, der bereits im vergangenen Jahr erklärt hatte, er werde ab sofort alle seine Reisetätigkeiten als Profi ausgleichen, ist Siem damit der zweite Golfprofessional, der das heikle Mobilitätsthema im Profigolf angeht. Siem hat mit Hilfe seines Sponsors die drei Faktoren Reise, Unterkunft, Golf-bezogene Einkünfte und produzierter Müll während der Tätigkeit als Golfprofi als relevant definiert. Sein Team, also zum Beispiel Caddie, Coach und Manager, werden mitberechnet, wenn sie ebenfalls auf Reisen gehen.
„Das Konzept ist Reduktion und Kompensation“
Laut Manager Dirk Schimmel benutzt Siem bei Reisen mit dem Auto bei Strecken unter 400 Kilometer das Elektromodell EQC seines Sponsors Mercedes. „Ein rein elektrisches Reisen ist auf den langen Strecken einfach aufgrund der Ladeinfrastruktur noch nicht möglich.“ Der Porsche Panamera, den Siem vor einigen Jahren als Hole-in-One-Preis auf der European Tour gewann, wurde demnach nie benützt.
„Das Konzept ist Reduktion und Kompensation“, erklärt Schimmel die Planungen des Teams Siem. „Wir schauen uns also genau an, wo ein Flug sinnvoller ist und wo eine Autofahrt, und er hat zum Beispiel einige Trips in der ersten Jahreshälfte per Auto mit Caddie gemacht.“
Genaue Zahlen zum CO2-Ausstoß von Marcel Siem gibt es noch nicht. „Wir dokumentieren jeden Aufwand und ziehen zum 30.6 erstmalig einen Strich darunter“, resümiert Schimmel. Die Planungen seien ja sehr beweglich, weil immer wieder unklar sei, bei welchen Turnieren er am Start sein könne und bei welchen nicht.