Löst Ecobunker im Golf das Problem der Bunkererosion?
Der Wind, das Wasser, die Erosion – unansehnliche hohe Bunkerkanten sind ein Thema, mit dem Golfanlagen immer häufiger hadern. Mit zunehmenden Starkregenfällen, gleichzeitig aber auch längeren Trockperioden leiden Bunker immer häufer einerseits unter Erosion, andererseits aber auch unter ausgetrockneten Kanten. Immer öfter wird die Antwort darauf in Kunstrasensoden gesucht, die inzwischen auch im deutschsprachigen Raum eine Anhängerschaft gefunden haben.
„Wir haben das auf der Golfanlage Valley umgesetzt, die in Oberbayern immer wieder unter extremem Wetter leidet“, stellt etwa Andreas Matzner, Headgreenkeeper beim GC Starnberg im Bayerischen Golfverband fest. Er berät auch andere deutsche Golfanlagen und ist von den Kunstsoden, die an den Bunkerrändern aufeinandergeschichtet werden, begeistert. Im Falle von Valley entschied man sich für den Anbieter Ecobunker, der derzeit in Europa als Marktführer für Kunstsoden für Bunker gilt. „Bei einem richtigen Starkwetterschaden habe ich auf einer Anlage wie Valley in der Folge ungefähr 160 Arbeitsstunden für Reparaturen. Mit den Ecobunkern haben wir hier ungefähr einen Geenkeepertag eingespart,“ erklärt Matzner den Vorteil.
Deutliche Arbeitseinsparung – aber künstliche Optik
Wie Matzner ist auch sein Kollege Daniel Lüttgers, Headgreenkeeper beim GC St. Leon-Rot im Golfverband Baden- Württemberg, vor allem vom Thema Arbeitseinsparung angetan. „Wir haben die Ecobunker beim Bau unseres Wedge-o-Dromes 2017 eingeführt. Seitdem sind wir damit super zufrieden. Wir müssen sie einmal im Jahr von Unkraut und Löwenzahn reinigen. Das machen wir mit dem Heißwasserstrahler. Aber insgesamt ist der Pflegeaufwand wirklich gering und es sieht auch gar nicht so schlecht aus.“ Zu dem riesigen Übungsbunker am Wedge-o-Drome (Bild unten), der aufgrund seiner hohen Kanten durchaus an schottische Exemplare erinnert, passen die geschichteten Kunstrasensoden auch von der Optik.
Tatsächlich erinnern Ecobunker oftmals an klassisch britische Topfbunker. Die hohen Kanten dieser Bunker, die normalerweise mit Rasenziegeln aufwändig von den Greenkeepern gebaut und regelmäßig erneuert werden müssen, setzen sich nun aus den Kunstrasenziegeln zusammen. Sie stammen meist von ausrangierten Hockeyfeldern oder anderen Sportplätzen, die erneuert oder aufgelöst werden. Ihre Haltbarkeit ist aber deutlich länger und wird auf mehrere Jahrzehnte hin ausgelegt. Außerdem ist der Kunstrasen weit weniger anfällig für Regen und Wasser. Wer näher an den Bunker herankommt, erkennt mit etwas Erfahrung beim Thema Greenkeeping allerdings, dass es sich um ein Kunstprodukt handelt, das sich anders als natürliche Rasenziegel natürlich auch nicht selbst abbaut und zum Teil auch mit Hilfe von Beton eingebaut wird.
Für viele Nutzer aber überwiegen gerade auf Plätzen, die einen typischen Linkscharakter aufweisen, die Vorteile: Deutlich weniger Arbeitsaufwand, damit weniger Kosten und weniger Wasserverbrauch, weil die Bunkerkanten auch nicht mehr gewässert werden müssen.