Leading Golf Clubs: Wissens-Austausch beim Greenkeeping
The Leading Golf Clubs of Germany hat sich die stärkere Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen Head-Greenkeepern, Clubmanagern und Präsidenten zum Ziel gesetzt. Erstmals veranstaltete man beim Golf Club St. Leon-Rot, ebenfalls Mitglied der Vereinigung deutscher Qualitätsanlagen einen Herbstworkshop, bei dem man ausschließlich wesentliche Themen rund um den Bereich Greenkeeping diskutierte.
Mit den Bereichen Autonomes Mähen, Wassermanagement der Zukunft sowie Lehre und Ausbildung von Greenkeepern hatte sich das Präsidium der Leading Golf Clubs of Germany für die Behandlung von Punkten entschieden, die den Golfmarkt in Deutschland derzeit stark bewegen und von großer Dynamik geprägt sind.
Im GC St. Leon-Rot sorgten Olle Markusson, Director of Product Management der Firma Husqvarna, und der Turfgrass-Experte Prof. Dr. Bernd Leinauer von der New Mexico State University für einen Einblick in neue Technologien und Forschungsergebnisse. Während Markusson die Entwicklung des autonomen Mähens mit all‘ seinen Vorteilen aber auch Problemen und Zukunftsszenarien behandelte, gilt Leinauer als ausgewiesener Experte im Bereich der Gräserforschung. Er behandelte die Auswirkungen des Klimawandels.
Wie ausgefeilt und detailliert Wassermanagement auf einer Golfanlage auch in Deutschland stattfinden kann, ließ sich auch an den Ausführungen von Daniel Lüttger, Superintendent des GC St. Leon-Rot, erkennen, der die nachhaltige Ausrichtung des Clubs betonte. „Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gehen ja ohnehin zusammen“, stellte er fest und überraschte die Teilnehmer des Workshops auch mit der Aussage, dass der Club zum Beispiel eine Testfläche für Bermudagras angelegt habe, um die Überlebensfähigkeit des Warm Season Grases in Baden-Württemberg zu testen.
Welche Gräser brauchen deutsche Plätze in Zukunft?
„Die Clubs in New Mexico sind heute da, wo Sie in 30 Jahren sein werden“, stellte Leinauer mit Blick auf das Thema Gräser fest. Schließlich könne man anhand von Golfplätzen in New Mexico sehr gut testen, welche Gräser einerseits relativ trockenresistent seien, gleichzeitig aber auch mit starken Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter leben könnten. Die Zunahme am extremen Hitze-Tagen bedeute auch, dass Rotschwingel-Gräser in Deutschland in Zukunft nicht erste Wahl sein könnten. Die Forschung zu diesem Thema sei allerdings noch nicht abgeschlossen.
Für Bernhard May, Präsident der Leading Golf Clubs, war der Herbstworkshop zum Thema Greenkeeping „ein Testballon“. Sein Resümee war angesichts von mehr als 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland äußerst positiv: „Meine Erwartungshaltung ist übertroffen worden.“