Halbierter CO₂-Abdruck am Hitze-Hotspot
Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris mit ihren Golf-Wettbewerben sollen die CO₂-Emissionen im Vergleich zur Vorgänger-Veranstaltung 2021 in Tokio halbiert werden. Inwieweit das an jenem Ort, der 2023 von extremen Hitzewellen heimgesucht wurde und als eine Art Hitze-Hotspot gilt, bleibt abzuwarten.
Die Region rund um Paris ist Hitze-geplagt. 2023 fegte um die Gegend der französischen Hauptstadt eine Hitzewelle mit extremen Ausmaß hinweg. Der französische Wetterdienst Météo-France berichtete über Rekordzahlen, die fast das ganze südeuropäische Land erreichten. Auch explizit in Paris, wo das Risiko an einem Hitzetod laut einer in Lancet Planet Health veröffentlichten Studie bei älteren Einwohnern im Alter von 85 Jahren 1,6-mal höher als anderswo liegt, kam es zur Alarmstufe Rot. Seitdem bereitet sich Paris auf derartige Hitzewellen vor. Übungen, in denen Dutzende Schulkinder des 13. Arrondissement von Paris im vergangenen Herbst 2023 das Szenario einer Hitzewelle erprobten und das Klassenzimmer in einen stillgelegten Eisenbahntunnel verlagerten, gehörten unter anderem dazu.
In Paris soll nun bei den olympischen Sommerspielen 2024 rund um seine Golf-Wettbewerbe im Le Golf National ein Rekordwert bei der Vermeidung von CO₂-Emissionen gelingen. Zumindest schwebt das den Veranstaltern vor, wie auf einer Mitteilung auf paris2024.org betont wird. Die Einsparung der Hälfte der Emissionen im Vergleich zur Veranstaltung der letzten Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio soll erzielt werden.
Demnach soll zum ersten Mal „eine im Voraus definierte und vollständig in die Gesamtstrategie und den Betrieb integrierte Methodik“ getreu dem Motto „vermeiden, reduzieren, kompensieren“ angewandt worden sein. Die 3,5 Millionen Tonnen an CO₂-Emissionen bei den Spielen in Tokio wolle man halbieren. Dies soll zum Beispiel durch die Nutzung von 95 Prozent der bestehenden Infrastruktur erreicht werden, sowie durch den Bau von Einrichtungen, die nach dem Ende der Spiele in den betroffenen Gebieten genutzt werden können. Kohlenstoffarme Abläufe, erneuerbare Energien, nachhaltiges Catering hat man sich demzufolge zum Ziel gesetzt, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
Zudem soll auf die Emissionskategorie Scope 3 des Scope-Konzeptes des Green House Gas-Protokoll (GHG) („Treibhausgasprotokoll“), die indirekte Emissionen entlang einer Wertschöpfungskette erfasst, besonders geachtet werden. Alle Emissionen, die nicht vermieden werden können, sollen mit den seit 2021 gestarteten Nachhaltigkeitsprojekten ausgeglichen werden und sowohl ökologische als auch soziale Vorteile auf allen Kontinenten bringen. Darüber soll Mitarbeitern, Sponsoren, Bürgerinnen und Bürger mithilfe einer App („Climate Coach“) dabei geholfen werden, den persönlichen CO₂-Fußabdruck während der Spiele zu erkennen und zu reduzieren. Ebenso wolle man Partner und Lieferanten dazu ermutigen „im Rahmen seiner Strategie für verantwortungsvolle Beschaffung bei 100 Prozent der Einkäufe bei Spielen auf Nachhaltigkeit zu achten und ihre Klimaauswirkungen zu begrenzen.“
Welche Rolle der Le Golf National bei der Austragung der Golf-Wettbewerbe vom 1. bis 10. August 2024 bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks spielen wird, bleibt abzuwarten. Mit der Austragung von Großveranstaltung hat der südwestlich von Paris gelegene Golfplatz jedenfalls gute Erfahrungen in Sachen Nachhaltigkeit. 2018 fand hier in in Saint-Quentin-en-Yvelines mit dem Ryder Cup die weltweit größte Golfveranstaltung statt. Ebenso regelmäßig wird hier die Open de France, ein Turnier der DP World Tour, ausgetragen.