Solidarität durch große Spenden und kleine Hilfsprojekte
Unterstützung für die Community in der Umgebung – geleistet durch den Golfclub vor Ort. Wer über Nachhaltigkeit im Golfsport nachdenkt, stellt fest, dass Zeiten der Krise eben auch Zeiten sind, in denen sich Golfanlagen als fest verankerter Teil ihrer Kommune oder Region beweisen können.
Ganz so leicht wie Augusta National dürfte es wahrscheinlich keinem anderen Club fallen, Hilfen zu verteilen. Der Club gab Mitte der Woche bekannt, er werde zwei Millionen Dollar an die Stadt Augusta spenden. „Wir hoffen, dass diese Hilfeleistungen dazu beitragen viele Herausforderungen für die Stadt Augusta und die Umgebung, die durch die Corona-Krise entstanden sind, besser zu bewältigen“, erklärte Chairman Fred Ridley in einer Presseerklärung. „Wir glauben, dass Augusta National eine große Verantwortung trägt, die Gemeinschaft zu unterstützen und zu schützen, die uns so großzügig und konstant über die Jahre geholfen hat. Eine Million Dollar soll an die Universität Augusta gehen, um weitere Testverfahren zu unterstützen, die zweite Million fließt in einen Hilfsfonds, der direkt Menschen in Notfällen unterstützt.
Unabhängig von finanziellen Hilfsmaßnahmen bieten derzeit auch in ganz Europa Clubs ihre Hilfe in der Corona-Krise an, um Menschen oder Firmen in Notlagen zu unterstützen. Der GC St. Eurach in München offeriert seinen Mitgliedern zum Beispiel einen Einkaufsservice. Alleinstehende Senioren gibt es schließlich gerade in Golf-Clubs reichlich, weshalb zum Beispiel auch die Mitglieder eines Clubs in Glamorganshire in South Wales folgende Nachricht erhielten: „Wenn Sie sich selbst isoliert haben und Hilfe benötigen, sind wir für Sie da. Das Team im Proshop steht gerne zur Verfügung, um Arzneimittel vorbeizubringen, wichtige Lebensmittel einzukaufen oder andere wichtige Dinge zu liefern….und unser Catering-Team kocht reichlich Mahlzeiten, die wir Mitgliedern in Quarantäne vorbeibringen.“ Letzteres natürlich gegen Bezahlung. Die Catering-Idee hatte in Deutschland übrigens schon ganz zu Beginn der Krise der GC Ruhpolding, dessen Golfstüberl seit geraumer Zeit Golfer und Nicht-Golfer beliefert.
Ein anderes Beispiel ist der deutsche Club G&CC Seddiner See, der mit E-Carts dem benachbarten Ernst von Bergmann-Klinikum zu Hilfe geeilt ist. Das Potsdamer Krankenhaus mit rund 1100 Betten gilt als Hauptanlaufstelle für Personen, die mit dem Corona-Virus infiziert sind. Dabei sind die Corona-Patienten in einem separaten Krankenhaus auf dem Klinikum-Gelände untergebracht. Mit drei E-Carts sollen nun die Patienten- und Medikamenten-Transporte schneller abgewickelt werden können. Für den Geschäftsführer des G&CC Seddiner See Horst Schubert ein wichtiges Zeichen der Solidarität in der Nachbarschaft. Im Club haben die Mitglieder inzwischen bereits 10.000 Euro gesammelt, um die Mitarbeiter der Gastronomie zu unterstützen, nachdem die Clubgastronomie geschlossen ist.
Maßnahmen, die verbinden und am Ende auch eine nachhaltig gute Beziehung zwischen Golfanlagen, ihren Mitgliedern und der angeschlossenen Region schaffen können.