New Course im Zentrum des Nachhaltigkeits-Plans
Les Bordes gilt seit seiner Eröffnung im Jahr 1987 als Inbegriff des Luxus-Clubs in Europa. Die extrem private Anlage, die einst von Baron Marcel Bich ins Leben gerufen wurde, sorgte stets mit ihrer Exklusivität für Schlagzeilen. Das soll sich jetzt ändern: „Jeder hier in Les Bordes hat das langfristige Ziel, die gesamte Anlage durch nachhaltiges Management zu verbessern“, erklärt Manager Lee Strutt. „Wir setzen auf nachhaltige Ansätze, von denen die Umgebung profitiert, die verantwortlich mit der Umwelt umgehen und außerdem das Erlebnis für unsere Mitglieder und Gäste verbessern.“
Größtes Vorzeigeobjekt dieser Ausrichtung ist der neue 18-Löcher-Platz des Architekten Gil Hanse, der im Juli eröffnen soll. Er wurde – wie das Video zeigt – unter Vorgaben designed, die ganz auf eine Kombination aus nachhaltigem Management, Umweltschonung und höchster Qualität ausgerichtet sind.
Der eher etwas wild wirkende New Course steht damit im krassen Gegensatz zum bereits bestehenden Old Course von Robert Von Hagge. Auch dort aber schlägt sich – genauso wie auf dem ebenfalls neu angelegten 10-Löcher-Parcours Wild Piglet – das Konzept eines ressourcenschonenderen Managements nieder. Zusammen mit dem Zertifizierer Golf Environment Organisation (GEO) wurde ein Dreijahres-Plan entwickelt, der unter anderem ein deutlich besseres Wasser-Management der Anlage vorsieht. Fairways und Grüns sollen fester und schneller werden, die Bewässerung wird reduziert und gleichzeitig sollen die Stromkosten für die Pumpstationen deutlich gesenkt werden. Die Versorgung mit Düngemitteln wurde bereits um 40 Prozent reduziert.
Umstellung auf Fescue-Gräser bedeutet mehr Effizienz
Dazu beigetragen hat die komplette Umstellung der Gräser – auch auf den vorhandenen Flächen – zu Fescue-Sorten, die deutlich weniger Wasser benötigen und strapazierfähiger sind. „Wir haben 2020 damit angefangen, Arbeitsweisen zu integrieren, die unsere Effizienz 2020 deutlich verbessert haben und werden dies mit dem GEO-Programm noch weiter ausweiten“, erklärt Strutt die Strategie für die nächsten Jahre.
Geplant ist unter anderem ein Programm zur Wiederverwendung des Grünschnitts, der in Zukunft verstärkt in anderen Bereichen der Anlage, zum Beispiel in den Pferdeställen, Anwendung finden soll. Daneben wird viel Wert auf ein Heide-Kultivierungsprogramm und eine verbesserte Bewirtschaftung der Waldbereiche gelegt, die in Zukunft auch als Habitat für Fauna und Flora optimiert werden sollen. Nach einem insgesamt dreijährigen Investitionsprogramm auf dem fast 570 Hektar großen Gelände, das 2018 von britischen Investoren übernommen wurde, soll es in den nächsten zwei Jahren auch darum gehen, in den Gebäuden der Anlage verstärkt auf Reccourcenschonung und Recycling zu setzen.
Dass sich nachhaltige Ausrichtung und First-Class-Qualität nicht ausschließen sollen, zeigen auch die weiteren Pläne: Das bestehende Schloss Bel Air wird wohl in ein Luxushotel mit Spa umgebaut. Eine eigene Bio-Gärtnerei für die Restaurants ist auch schon geplant.
Zuerst einmal allerdings steht die Eröffnung des New Course im Mittelpunkt des Interesses. In Frankreich soll der Platz in der Spitzenklasse mitmischen.