Erste Auszeichnungen als „Blühender Golfplatz“ im Frühjahr
Der Auszeichnung zum „Blühenden Golfplatz“ steht nichts mehr im Wege: Die ersten Golfanlagen in Bayern, die sich im Laufe des Sommers 2020 für den Blühpakt Bayern angemeldet haben, sind nach Ansicht der Experten vom Landesbund für Vogelschutz bereits so gut aufgestellt, dass sie die Auszeichnung im Frühjahr erhalten werden, nachdem die geplanten Auszeichnungen Anfang Oktober aufgrund der steigenden Corona-Zahlen verschoben werden mussten. Dies betrifft rund ein Drittel der insgesamt 16 Golfanlagen, die sich derzeit für die Kooperation mit dem Bayerischen Umweltministerium entschieden und inzwischen eine Beratung mit dem Landesbund für Vogelschutz durchgeführt haben.
Die Erkenntnis der Clubs: Kleine Detailverbesserungen sind immer möglich, selbst dann, wenn man bei „Golf & Natur“ schon mit der Auszeichnung in Gold zertifiziert wurde. Im GC Abenberg zum Beispiel, wo sich das Golf & Natur-Team des Clubs mit Vertretern des LBV Mitte September traf, will man in Zukunft auch lichte Heidebereiche verstärkt fördern oder ungemähte Bereiche als Überwinterungsstätten für Insekten vergrößern. Offene Sand-und Kiesflächen als wichtige Lebensräume nicht nur für Wildbienen sollen geschaffen, Totholzbereiche vergrößert werden. Auch ein weiterer Steinhaufen am Rande des Golfplatzes ist angedacht.
Wichtig bei allen Maßnahmen: die Kommunikation. Um den Mitgliedern zu erklären, warum Teile der Wiesen über den Winter nicht gemäht werden, sind weitere Infotafeln zwingend erforderlich. Schließlich soll der Golfer vor Ort den Sinn und Zweck der Kooperation verstehen.
Der Golfclub Abenberg ist nicht der einzige Club, der vom Expertenwissen profitiert. Im Rahmen des Blühpakt Bayern stellen der Bayerische Golfverband sowie das Bayerische Umweltministerium insgesamt 20.000 Euro zur Verfügung, so dass Clubs auf eigenen Wunsch eine Fachberatung auf ihrer Anlage erhalten können. Im Anschluss an eine gemeinsame Begehung erhält der Club kostenlos einen kleinen Plan sowie umfangreiche Tipps und Empfehlungen, wie die Golfanlage noch besser zum Schutz von Insekten beitragen kann.
Das nämlich ist das eigentliche Ziel des Blühpaktes Bayern, dem der Bayerische Golfverband als erster Sportverband beigetreten ist: Die Initiative des Umweltministeriums soll dazu beitragen den Rückgang von Insekten zu stoppen und deren Lebensräume zu vergrößern. Golfplätze sind hierfür besonders geeignet, da nur ein geringer Teil der Flächen wirklich intensiv bewirtschaftet wird. In Bayern erstrecken sich die rund 200 Golfanlagen auf etwa 10.000 Hektar, nur etwa ein Viertel wird davon wirklich zum Golfen benützt.
Voraussetzung für die Teilnahme am Blühpakt Bayern ist die Erfüllung einiger Mindestkriterien nicht aber die Teilnahme an Golf & Natur. Die Bewerbung für die Auszeichnung „Blühender Golfplatz“ erfolgt über die Seite www.bluehpakt.bayern.de.
Foto: Stefan von Stengel