Dürre in England: BIGGA fordert mehr Kommunikation mit Golfern
Die anhaltende Trockenheit in Großbritannien zwingt viele Golfanlagen zu Einschränkungen bei der Bewässerung – nun ruft die Greenkeeper-Organisation BIGGA (British & International Golf Greenkeepers Association) zu aktiver Kommunikation mit Golferinnen und Golfern auf. Ziel ist es, Verständnis für notwendige Maßnahmen zu schaffen und gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Platzpflege zu stärken. England habe mit der größten Frühjahrsdürre seit 70 Jahren zu tun.
Nach einigen außergewöhnlich nassen Wintern in den letzten Jahren brachte der Frühling 2025 einen starken Kontrast. Nach Angaben des Wetterdienstes haben die Niederschläge in vielen Regionen einen historischen Tiefstand erreicht. Wales verzeichnete den trockensten März seit 1944, während East Anglia den zweittrockensten März seit Aufzeichnung erlebte. Da der Mai kaum Besserung verspricht, stehen die Greenkeeper unter extremem Druck, die Spielflächen bei zunehmendem Rasenstress zu pflegen.
„Es ist sehr, sehr trocken. Es ist der trockenste Frühlingsbeginn seit fast 70 Jahren“, erklärt David Byron, Head Greenkeeper im Thorndon Park Golf Club in Essex. „Wir hatten so gut wie keinen Regen, und das, was wir hatten, kam in nur einem Schlag. „Auf unseren Fairways haben wir nur noch einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa drei bis vier %. Normalerweise sollte der Feuchtigkeitsgehalt bei unseren Grasarten zehn bis 15 % betragen.“ Richard Johnstone, Golfplatzmanager von Royal Aberdeen, geht es ähnlich. „Er habe zwischen April und Anfang Mai nur elf mm Niederschlag verzeichnet: „Wir erleben extreme Wettermuster. Es gibt kein Gleichgewicht mehr.“
Offene Kommunikation notwendig
„Die aktuellen Wetterbedingungen stellen Platzmanager im gesamten Vereinigten Königreich vor große Herausforderungen“, erklärt BIGGA. „Wir empfehlen nachdrücklich eine offene und proaktive Kommunikation mit den Golfern, um sichtbare Veränderungen auf dem Platz oder vorübergehende Einschränkungen bei der Bewässerung zu erläutern.“
Besonders betroffen sind Fairways und Semiroughs, da die knappen Wassermengen vorrangig für die Grüns eingesetzt werden. Das kann den Pflegezustand und die Optik einzelner Bereiche stark beeinflussen. Laut BIGGA ist transparente Kommunikation deshalb essenziell – auch über kurzfristige Veränderungen hinaus.
„Golfer, die die Gründe für den Zustand des Platzes verstehen, zeigen in der Regel mehr Unterstützung und bleiben engagiert“, so BIGGA weiter.
Die Organisation bietet auf ihrer Website und im Mitgliederbereich konkrete Hilfsmittel zur Kommunikation an – darunter Vorlagen, Argumentationshilfen und Beispiele, wie die Situation sachlich und verständlich erklärt werden kann.
Gleichzeitig sieht BIGGA in der angespannten Lage auch eine Chance: „Dies ist eine Gelegenheit, Golfer über die Bedeutung nachhaltiger Platzpflege zu informieren und sie aktiv in diesen Prozess einzubinden.“
Die Dürreperioden der vergangenen Jahre haben in Großbritannien – wie auch in anderen Teilen Europas – deutlich gemacht, dass der Umgang mit Wasser auf Golfanlagen langfristig neu gedacht werden muss. BIGGA richtet ihren Appell daher nicht nur an Greenkeeper, sondern ausdrücklich auch an das Clubmanagement.