Das Thema Nachhaltigkeit bei der PGA Show 2024
Das Thema Nachhaltigkeit besaß bei der PGA Show Ende 2024 in Orlando nur vereinzelt einen hohen Stellenwert. Die 71. Ausgabe der jüngsten PGA Show vom 21. bis 24. Januar bot mit rund 200 internationalen Ausstellern aus 25 Ländern und mehr als 1.000 teilnehmenden Golfmarken ein breites Portfolio an internationalen Produkt-Vorstellungen, Vorträgen und Diskussionsrunden. Das Thema Nachhaltigkeit wurde dabei den mehr als 31.000 Besuchern ganz unterschiedlich präsentiert. Im Bereich der Kommunikation stach das Thema dem ersten Betrachter eher weniger ins Auge. Auf der Homepage der renommierten Golfmesse sucht man den Überbegriff „Sustainability“ in den einzelnen Kategorien zu Produkten, Veranstaltungen oder Workshops vergeblich. Im täglichen Media Notebook und in den News findet sich das Thema eher in vereinzelten Passagen.
Bei den meisten Ausstellern spielte das Thema Nachhaltigkeit eher eine untergeordnete Rolle. Ausnahmen waren vereinzelte Produkte zu nachhaltiger Golfausrüstung, die vor Ort anzutreffen waren. Ebenso gab es Aussteller-Informationen zu Unternehmen aus der nachhaltigen Textilindustrie, von natürlichen und umweltfreundlichen Körperpflegeprodukten oder von Initiativen im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit wie unter anderem die Initiative „Watson Links“ für Jugend-Golf in den USA für die breite Öffentlichkeit vom achtmaligen Major-Champion Tom Watson.
Aus Sicht von PGA Show-Teilnehmer Klaus Nadizar, Chefredakteur & Herausgeber von SimplyGOLF, war das Thema Nachhaltigkeit bei der Veranstaltung im US-Bundesstaat Florida eher unterrepräsentiert. „Auf der PGA Show hat das Thema Nachhaltigkeit weitgehend gefehlt. Wohl gab es Produkte, die sich darum gedreht haben, die Show per se hat darauf flächendeckend verzichtet.“
Branchenübergreifender Austausch
Andere Besucher fanden hingegen durchaus interessante Veranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit vor. So berichtete es beispielsweise Kariem Baraka, 1. Vorsitzender und Präsident der PGA of Germany. „International gesehen hatte das Thema Nachhaltigkeit einen ähnlich hohen Stellenwert wie in Europa. Das hat mich positiv überrascht“, meinte der Geschäftsführer des GC München-Riedhof. Der Chef des Berufsverbands der deutschen Golfprofessionals besuchte unter anderem eine Vortragsreihe im Rahmen des Golf Leadership Summit. Hier tauschten sich Vertreter der PGA of America mit anderen Experten wie zum Beispiel von der Golf Course Superintendents Association of America (GCSAA) oder von international bekannten Unternehmen wie zum Beispiel großen Lebensmittelkonzernen in den unterschiedlichen Diskussionsblöcken über Nachhaltigkeit im Golfsport aus. „Es zeigt, dass sich die Verantwortlichen Input aus anderen Branchen holen“, so Baraka.
Bei den Diskussionsrunden seien Baraka zufolge traditionelle US-Themen zum Wassermanagement auf Golfanlagen ebenso angesprochen worden wie das Thema Flächennutzung im Umfeld von Golfanlagen. „Nur beim Pflanzenschutz ist man noch nicht so weit“, äußert sich Baraka zu diesem eher ausgesparten Themengebiet. Unnötiger Verpackungsmüll vor Ort fiel dem deutschen PGA-Chef vereinzelt negativ auf, zum Beispiel Getränke-Plastikflaschen für Teilnehmer anstatt Wasserstationen zum Abfüllen, so wie sie mittlerweile auf vielen Golfanlagen vorzufinden sind. Insgesamt fiel Barakas Fazit positiv aus: „Das Thema Nachhaltigkeit wurde ernst genommen.“
Soziale Nachhaltigkeit
Für Baraka ist neben den ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten insbesondere die soziale Nachhaltigkeit als dritte Säule für den Berufsverband der Golflehrer, Trainer und Coaches, Tourspieler und Experten des Golfmarkts gut zugeschnitten. „Pros sind in den Golfclubs immer ein Sprachrohr„, so Baraka. „Sie müssen ein großes Interesse daran haben, dass Nachhaltigkeit groß geschrieben wird.“
Die PGA of Germany wird das Thema Nachhaltigkeit auch im Rahmen der PGA Conference am 2. und 3. März 2024 im Kongress Palais in Kassel thematisieren. Golf Sustainable-Gründerin Petra Himmel wird hier am 3. März um 9 Uhr zum Thema „Der PGA Professional als Meinungsführer auch beim Thema Nachhaltigkeit“ halten.