Wie nachhaltig wird deutscher Golfsport?
„Sind wir schon vorbildlich grün?“ Das war nur eine von verschiedenen Fragen, die Alexander Klose, Vorstand des Deutschen Golf Verbandes, bei der Vorstellung des Beteiligungsprozesses zur ökologischen Nachhaltigkeitsstrategie des zweitgrößten europäischen Golfverbandes voranstellte. Hinter dem Begriff Beteiligungsprozess verbirgt sich dabei der Versuch, innerhalb der deutschen Golfbranche eine breite Mehrheit hinter einer Nachhaltigkeitsstrategie zu vereinen. „Zuallererst geht es uns bei diesem Weg darum, möglichst viele mitzunehmen“, erläuterte Klose.
Die Fragestellungen, die der Deutsche Golf Verband dabei beantworten will, betreffen auch die Positionierung des deutschen Golfsports innerhalb der Gesellschaft. „Viele unserer Clubs machen schon viele gute Dinge“, betonte Klose, ob das angesichts zunehmender Herausforderungen bei der Regulierung von Wasser oder Pflanzenschutzmitteln allerdings für die Zukunft ausreiche, um den Golfsport positiv zu vermarkten, müsse man diskutieren.
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News & Trends rund um das Thema Nachhaltigkeit im Golfsport
„Sind wir schon unterwegs oder brechen wir gerade erst auf“ fragte er bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes in die Runde und verwies damit in gewisser Weise auch auf Nachhaltigkeitsinitiativen im europäischen Umfeld. Ausgehend von der Initiative Golf Course 2030 des R&A im Jahr 2030 ergibt sich seitdem für die nationalen Golfverbände verstärkt die Notwendigkeit, eigene Vorstellungen zum Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln und zu veröffentlichen. Dem sind bis heute in Europa zehn Golfverbände nachgekommen, die sich in unterschiedlichster Weise mit Fragen eines nachhaltigen Golfbetriebs auseinandersetzen. Als führend gelten in diesem Zusammenhang die Verbände Swiss Golf und die Danish Golf Union sowie der Französische Golf Verband.
Dabei unterscheiden sich die abgedeckten Themen und die daraus entwickelten Projekte durchaus, was auch auf zum Teil völlig unterschiedliche nationale Gesetzgebungen zurückzuführen ist. So müssen die Golfanlagen sowohl in Dänemark als auch in Frankreich mit sehr strengen Vorgaben beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurechtkommen.
Der Deutsche Golf Verband stellt derzeit mit dem Qualitätsmanagementprogramm Golf und Natur, dem Club-Projekt Lebensraum Golfplatz sowie dem Forschungsprojekt Golf Biodivers vor allem im Bereich der Biodiversität sehr viel Engagement unter Beweis, hat bis dato aber keine eigene Nachhaltigkeitsstrategie formuliert. Dies soll nun unter Einbindung der gesamten Golfbranche geschehen.