Vier Naturschutz-Projekte, die sich lohnen
Sie wollen sich auf ihrer Golfanlage für mehr Naturschutz einsetzen, wissen aber nicht, wo Sie starten sollen. In Bayern gibt es unterschiedliche Möglichkeiten sich zu engagieren. Das Beste daran: In der Regel sind sie kostenfrei und auch für Interessierte, die bis dato noch nicht in das Thema involviert waren, gut umsetzbar.
Deutsche Bienenwoche
Rund um den Weltbienentag am 20. Mai findet die Deutsche Bienenwoche statt. Es nehmen die Golfverbände Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig Holstein teil. Innerhalb einer Woche können die Golfanlagen hier Turniere zu Gunsten der Bienen spielen und erhalten Startgeschenke und Informationsmaterial von den Verbänden gestellt.
Der Clou dabei: Jede Golfanlage bestimmt, was sie mit Startgebühren oder Greenfeeeinnahmen macht. Diese können zum Teil oder ganz für Projekte im eigenen Club verwendet werden. Der Erlös bleibt zu 100 Prozent im Club. Das Ziel ist es, Biodiversitätsprojekte zu fördern und gleichzeitig öffentlichkeitswirksam das Bewusstsein für die Artenvielfalt in den Golfclubs zu stärken. Schirmherr ist Bernhard Langer.
Blühpakt Bayern
Bis zum 30. Juni können sich Bayerische Golfanlagen noch für die kostenlose Teilnahme am Blühpakt Bayern bewerben, der in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Umweltministerium stattfindet. Im Rahmen des Blühpaktes erhalten teilnehmende Golfanlagen eine kostenlose Erstberatung durch Experten des Landesbund für Vogelschutz, der vom Umweltministerium dafür ausgewählt wurde.
Die Beratung liefert den Golfanlagen Empfehlungen zur Verwendung von Pflanzen (Wildblumen, Stauden, Gehölze), Tipps zur Pflege der Flächen und Hinweise zu weiteren Aufwertungsmöglichkeiten. Ziel ist, dass die Beratungshinweise zeitnah umgesetzt werden und Ihre Golfanlage zu einem „Blühenden Golfplatz“ wird. Teilnehmen können nur Golfanlagen, die bestimmte Vorgaben erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, dass mindestens 30 Prozent der Freiflächen naturnah gestaltet sind.
Bayerischer Streuobstpakt
Im Rahmen des Bayerischen Streuobstpaktes, der noch bis 2035 läuft, können Golfanlagen eine Förderung bei der Neuanpflanzung von Streuobstbäumen beantragen. Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es auf diese Weise von 2021 bis 2025 eine Million Bäume in Bayern zu pflanzen. Neben der finanziellen Förderung, die aus unterschiedlichen Fördertöpfen kommt, können die Golfanlagen auch fachliche Beratung zum Beispiel bei der Auswahl von Sorten erhalten, die mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtkommen.
Golf und Natur
Das Programm Golf & Natur ist der Klassiker im Bereich der Initiativen für nachhaltiges Management., dem sich bereits zahlreiche bayerische Golfanlagen angeschlossen haben. Anders als der Titel es vermuten lässt, geht es bei dem Qualitätsmanagementprogramm aber nur zu einem Teil um ökologische Belange. Vielmehr stehen Fragen des Arbeitsschutzes oder der Betriebssicherheit im Vordergrund. In einem Drei-Stufen-Programm, das von der Bronze-Zertifizierung über Silber und Gold reicht, geht die Golfanlage gemeinsam mit einem Berater die notwendigen Anforderungen durch und entwickelt ein Programm für eine zukunftsorientierte Betriebsführung. Damit soll garantiert werden, dass eine optimale Betriebsführung mit einem Höchstmaß an Naturschutz kombiniert wird.
Das Programm Golf & Natur ist nicht kostenlos. Das Initialgespräch kostet derzeit 949,50 Euro. Dazu kommen eventuell anfallende Reisekosten des Beraters.