Vier Golf-Unternehmen in Top 500 Rangliste
Puma, Husqvarna, Polo Ralph Lauren und Decathlon haben es in die Liste der World’s Most Sustainable Companies of 2024 geschafft. Damit sind sie die einzigen vier Unternehmen, die auch im Golfsektor vertreten sind, egal ob mit Schuhe, Bekleidung oder – im Falle von Decathlon – auch mit anderer Golfausrüstung. Husqvarna ist durch seine Mähroboter und weitere Geräte wie Heckenschneider im Greenkeeping vertreten. Die Rangliste wurde vom Magazin TIME und Statista aufgestellt.
Dabei wurden 500 Unternehmen aus einem Pool von insgesamt 5000 Firmen ausgewählt und im Hinblick auf 20 Nachhaltigkeitsdaten untersucht. Dazu zählten das CDP Rating, die Vereinbarung mit UN Global Compact und der Initiative Science Based Targets, die Aufführung im S&P Global Sustainability Yearbook, die Teilnahme am UNFCCC Race to Zero sowie Bewertungen durch MSCI ESG & SRI. Ebenfalls evaluiert wurden Kommunikation und Reporting sowie Key Performance Indicators aus dem Bereich Umwelt. Daraus errechnete sich ein Score von maximal 100 Punkten. Die Liste führt das Unternehmen Schneider Electric aus Frankreich mit 88,86 Punkten an. Puma kam mit 73,02 Punkten auf Rang 67, Husqvarna auf 65,63, Ralph Lauren mit 60,71 auf Rang 280, Burberry 258 und Decathlon auf Position 382.
Wir wollten von Joanna Czutkowna, Gründerin von 5Thread und Spezialistin für den Bereich Sportmode und Nachhaltigkeit wissen, was die Bekleidungsprodukte von Puma, Ralph Lauren und Decathlon auszeichnet. Warum sind diese Firmen nachhaltiger als andere?
Puma hat in den letzten Jahren Pionierarbeit bei vielen Kreislaufinitiativen geleistet, die nun in kommerziellem Maßstab umgesetzt werden. Ihr RE:FIBRE-Projekt verwendet gebrauchte Textilien, um sie zu neuen Fußballtrikots zu recyceln, so dass ab der Saison 2024/25 alle Replika-Fußballtrikots aus RE:FIBRE-Materialien hergestellt werden. Dieses Projekt kann auch auf andere Sportarten wie Golf übertragen werden.
Das Unternehmen hat auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit geschärft, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern und sie zu recyceln. Anfang dieses Jahres veranstalteten sie in Zusammenarbeit mit Mercedes F1 und Raeburn, einem Unternehmen für verantwortungsbewusstes Design, einen Upcycling-Workshop, an dem auch die F1-Fahrer Lewis Hamilton und George Russell teilnahmen. Durch die Einbindung der Athleten wird die Wiederverwendung von Bekleidung normalisiert und die Bedeutung der Verlängerung der Produktlebensdauer hervorgehoben. Puma hat sich ebenfalls mit Raeburn zusammengetan, um eine Reihe von Sportartikeln für Mercedes F1 zu entwickeln, für die Stoffreste aus der Fabrik verwendet wurden. Diese Beispiele dienen als gute Best-Practice-Beispiele für den Golfsport und zeigen, wie wichtig eine markenübergreifende Zusammenarbeit, die Einbeziehung von Sportlern und die Betrachtung von Abfall als Ressource sind.
Polo Ralph Lauren hat sich zum Ziel gesetzt, Produkte „mit Absicht“ unter Verwendung nachhaltiger Materialien und verantwortungsvoller Design- und Herstellungspraktiken herzustellen. Bis 2025 will das Unternehmen mehr Kunden mit zirkulären Geschäftsmodellen wie Mieten, Reparieren und Wiederverwerten verbinden und den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, die es nutzt. Sie nutzen wissenschaftsbasierte Ziele und Zertifizierungen wie Cradle to Cradle, um ihre Auswirkungen zu messen und zu überwachen.
Decathlon hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 kohlenstoffneutral zu sein, indem es auf erneuerbare Energiequellen umsteigt und nachhaltigere Materialien verwendet. Das Unternehmen hat damit begonnen, den individuellen Co2-Fußabdruck vieler Produkte zu messen, den es online und in den Geschäften mit den Kunden teilt. So können die Kunden die Auswirkungen eines Produkts zum Zeitpunkt des Kaufs sehen und ihre Entscheidungen entsprechend treffen. Dieses Maß an Transparenz ist in der Bekleidungsindustrie selten und zeigt, dass Decathlon sich nicht nur verpflichtet, seine Auswirkungen zu messen, sondern auch transparent damit umzugehen.
Decathlon investiert auch in Produkte, um sie langlebig zu machen und sie so zu gestalten, dass sie repariert werden können. Dies eröffnet Decathlon eine ganze Reihe neuer Geschäftsmodelle, einschließlich Wiederverkauf, Verleih und Reparatur. Decathlon war der Ausrüstungssponsor für die 45.000 Freiwilligen der Olympischen Spiele in Paris und stellte schätzungsweise eine Million Kleidungsstücke zur Verfügung. Dieses Projekt war ein Katalysator für das Unternehmen, um bedeutende Veränderungen in Richtung nachhaltigerer Materialien und Herstellung zu beschleunigen.