Wissen ist Macht – und mehr Wissen über Wasser kann die Zukunft sehr vieler Golfplätze weltweit erheblich beeinflussen. Das neue Water Conservation Playbook der United States Golf Association, das pünktlich zum Weltwassertag 2025 veröffentlicht wurde, kann dabei sowohl für Greenkeeper als auch für Platzverantwortliche und Vorstandsmitglieder sehr hilfreich sein. Der Grund: Obwohl sich das immerhin 213 Seiten starke Werk ausschließlich auf den amerikanischen Markt bezieht, enthält es so viel Grundlagenwissen, dass es auch in allen anderen Teilen der Welt in sehr vielen Bereichen Gültigkeit hat.
Das gilt zum Beispiel für den Bereich der grundlegenden Wartungsarbeiten an der Beregnungsanlage über das Kapitel „Management der Erwartungshaltung des Golfers“ bis zu einem Überblick der neuesten Trends beim Thema Wassermanagement. Der Einsatz von Satellitenphotos oder Drohnen gehört genauso in diesen Bereich, wie die Folgen und Möglichkeiten des Einsatzes von recyceltem Wasser.
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Die USGA, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Ratgebers immerhin 47 Projekte zum Schutz des Wassers an Universitäten fördert, beruft sich in diesem Playbook immer wieder auf wissenschaftliche Studien und Ergebnisse und gibt klare Handlungsanweisungen. Nicht-Amerikaner müssen bei den Kosten-Berechnungen vorsichtig sei, da diese außerhalb der USA oftmals nicht zutreffen dürften. Sie sollten auch im Hinterkopf haben, dass die Regularien für den Einsatz von Pestiziden deutlich anders sind als zum Beispiel in Europa.
Generell aber gilt nach Meinung von Rémy Dorbeau, Präsident des Französischen Greenkeeperverbandes AGREF: „Dies ist ein ausgezeichneter Leitfaden für das Wassermanagement auf Golfplätzen. Die Grundlagen der ordnungsgemäßen Wassernutzung und der Reduzierung des Wasserverbrauchs werden gut behandelt. Verbesserungswürdige Bereiche werden methodisch und pragmatisch angegangen. Das Buch ist für alle, die mit der Pflege von Golfplätzen zu tun haben und ihre Auswirkungen auf die Wasserressourcen verringern wollen, unabhängig von ihrem technischen Niveau, leicht zugänglich.“
Die Notwendigkeit eines derartig umfassenden Ratgebers zum Thema Wassermanagement ist angesichts der aktuellen Diskussionen zum Wasserverbrauch in den USA klar. Nicht allein in den Staaten des Südwestens wie Kalifornien, Nevada, Arizona oder Texas steht die Golfindustrie aufgrund ihres Wasserverbrauchs immer wieder unter Beschuss. Auch in nördlicher liegenden Staaten wie New York treten gehäuft Dürreperioden auf, die für die Golfanlagen einen generell vorsichtigeren Umgang mit der Ressource Wasser erfordern.
Der USGA zufolge brauchen Golfplätze in den USA 1,3 Prozent des alljährlich landesweit verbrauchten Beregnungswassers, wobei der Wasserverbrauch der Industrie seit 2005 um fast 30 % abgenommen hat.“ Diese Fakten lösen laut USGA aber nicht die Herausforderung für die Golfindustrie den Wasserbedarf noch weiter zu senken. „Trotz allem steht es außer Frage, dass es für Golfplätze viele Möglichkeiten gibt weniger Wasser zu nutzen und in dem Zuge auch zahlreiche positive Mehrwerte zu erzeugen.“
Das Water Conservation Playbook steht kostenlos zum Download zur Verfügung und dürfte in den nächsten Jahren zur Standardlektüre werden – zumindest für all‘ jene, denen bewusst ist, dass der Umgang mit dem Thema Wasser existenziell für ihre Golfanlage sein kann.