Rekordniederschläge setzen Bayerns Golfclubs zu
Bernhard Langers Geburtsort Diedorf-Anhausen gehörte am Wochenende ebenfalls zu den Betroffenen der extremen Unwetter in Bayern: Nach zwei Dammbrüchen mussten die Bewohner der Ortschaft zum Teil evakuiert werden. Tatsächlich waren daran auch die beiden Fischteiche (im Bild) beteiligt, die sich in direkter Umgebung des GC Augsburg befinden: Sie hielten den Regenmengen nicht mehr stand, traten über die Ufer, ein Damm brach ein. „240 Liter Niederschlag pro Quadratmeter während des Wochenendes – das war unglaublich“, stellte der Clubmanager des GC Augsburg Yannick Ludwicki fest. Durch die Überflutung der Fischweiher war auch die Zufahrt des Golfclubs nicht mehr befahrbar.
BGV muss drei Meisterschaften absagen
Die Bayerischen Meisterschaften der AK 50 im GC Augsburg musste der Bayerische Golfverband ebenso absagen wie die Bayerischen Meisterschaften der AK offen im Golfpark Gut Häusern und der AK 65 im GC Höslwang. „Dass Turniere in drei doch relativ weit auseinander liegenden Regionen von Bayern komplett abgesagt werden mussten, hatten wir noch nie“, stellte die Geschäftsführerin des Bayerischen Golfverbandes Heidrun Klump fest. „Dabei bemühen wir uns ja generell bei allen Turnieren, diese zumindest in verkürzter Form durchzuführen.“ Daran war am vergangenen Wochenende aber nicht zu denken. „Tatsächlich werden wir uns wohl in Zukunft nun auf solche Extremwetterfälle einstellen müssen“, lautet das Résumé von Klump. Der Bayerische Golfverband informierte die Mitgliederclubs sofort zu Wochenbeginn über die Entschädigungsmöglichkeiten des Bayerischen Landessportverbandes, „wobei diese aber nur für dessen Mitglieder und damit die gemeinnützigen eingetragenen Vereine gelten.“
Als die Sonne am Montag wieder schien, begannen die Greenkeeper im GC Augsburg sofort mit den ersten Pflegearbeiten. „Gemäht hatten wir ja seit Mittwoch nicht“, erklärt Clubmanager Ludwicki. In vielen bayerischen Golfclubs haben inzwischen ebenfalls die Aufräumarbeiten begonnen. Bunker müssen ausgepumpt werden, Wege wieder begehbar gemacht werden. Gerade wenn Schottersteine von den Wegen in die Fairways gespült werden, ist das Befahren mit den normalen Fairwaymähern problematisch.
Schlamm sofort entfernen
„Wichtig ist, dass zuerst einmal die Schlammschicht, die bei Überschwemmungen auftritt, von den Grüns gespült wird“, rät Dr. Gunther Hardt, Gutachter und Sachverständiger für Golfplätze, den Betreibern der Golfanlagen. „Die Schicht muss auf jeden Fall aus den Grüns gebürstet werden, um eine Verdichtung zu vermeiden.“ Sind diese bearbeitet, muss Schlamm auch von den Fairways gespült werden, „um auch hier zu vermeiden, dass sich eine Sperrschicht bildet und die Flächen verdichten.“ Je länger die Schlammschicht das Gras bedeckt, desto länger wird die Photosynthese der Pflanzen verhindert, nach zirka drei Tagen, so Hardt, „gehen die Gräser – je nach Sorte – kaputt.“
Im GC Augsburg jedenfalls blieb ohnehin keine Zeit, um lange über das weitere Vorgehen nachzudenken. Bereits am nächsten Wochenende steht das internationale Jugendturnier Bernhard Langer Youth Trophy unter der Schirmherrschaft von Bernhard Langer an. Und da soll der Platz in Top-Zustand sein.