Projekt „Lebensraum Golfplatz“ wird in Hessen erweitert
Der Hessische Golfverband weitet sein Projekt Lebensraum Golfplatz aus. „2022 haben wir diese Maßnahme von Null auf 100 hochgefahren, was uns sehr viel Akzeptanz bei den Golfern eingebracht hat“, resümiert der Präsident des HGV, Christofer Hattemer. „2023 wollen wir weitere Golfanlagen zur Teilnahme motivieren und außerdem bei den ersten Golfanlagen die Rezertifizierung durchführen.“
Kostenloser Einstieg in das Thema Biodiversität
30 Clubs beteiligen sich inzwischen an dieser gemeinsamen Aktion des Golfverbandes und des Hessischen Umweltministeriums, bei der es darum geht, die Artenvielfalt auf den Extensiv-Flächen der Golfplätze weiter zu fördern. Für die Golfanlagen ist die Teilnahme am Projekt „Lebensraum Golfplatz“ kostenlos. Ein Berater des Hessischen Umweltausschusses besucht die Anlage und analysiert deren Verbesserungspotential im Hinblick auf Biodiversitäts-Projekte, die unkompliziert umsetzbar sind und keine oder nur geringe Kosten verursachen. 24 Clubs haben einen solchen Beratungsbesuch bereits erhalten.
Im Ergebnis entstehen oftmals Totholzhaufen als neuer Lebensraum, Uferränder werden in der Bepflanzung optimiert, der Umgang mit abgestorbenen Bäumen besprochen. Auch die bessere Platzierung von Nistkästen oder der Zuschnitt von Streuobstbäumen sind oftmals ein Thema.
Golfanlagen, die 2023 erneut an Lebensraum Golfplatz teilnehmen, durchlaufen einen Rezertifizierungsprozess. Außerdem wird die erfolgreiche Teilnahme am Projekt durch eine Urkunde des Hessischen Umweltministeriums bestätigt, die bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem zuständigen Staatssekretär Oliver Conz übergeben wird.
Wassermanagement wird Top-Thema
Unabhängig vom Thema Biodiversität ist aber auch das Thema Wassermanagement 2023 ein wesentlicher Komplex, den sich der Verband vornehmen will. „Die Trockenheit der vergangenen Jahre hat uns gezeigt, dass wir weiter darüber nachdenken müssen, wie wir den Wasserverbrauch auf Golfanlage verringern können“, resümiert Hattemer. Dabei sei ein Stimmungswandel bei den Golfern durchaus zu erkennen: Während vor einigen Jahren dunkelgrüne, stark gewässerte Fairways und Grüns erwartet worden seien, habe sich das Gros der Sportler inzwischen auch an trockenere Spielflächen gewöhnt. „In vielen Bereichen Hessens ist der Grundwasserspiegel deutlich gesunken, darauf müssen auch wir als Golfer mit sinnvollen Maßnahmen reagieren.“