Paris 2024: Großartig und nachhaltig
Dieser Olympia-Sommer ist vorübergezogen wie ein Wirbelstum. Mitten drin: Sará Kousková, die tschechische LET-Spielerin, die als einziger Golfprofi bei der Athletenorganisation EcoAthletes für mehr Klimaschutz mitwirkt. Die 25jährige ist also die perfekte Ansprechpartnerin, wenn es um die Frage geht: Wo ist denn der Golfer bei Olympia mit Nachhaltigkeitsprojekten in Berührung gekommen?
Kousková, die Teil des Amundi Teams Europe ist und ihre ersten Olympischen Spiele bestritt, hat im Olympischen Dorf das ganze Olympia-Feeling mitgenommen. Angefangen mit dem Bett aus Kartonage. „Also ich habe keinen Unterschied gefühlt. Ich habe wirklich gut geschlafen“, lautet ihre Bilanz. „Das ganze Dorf war wirklich hübsch gemacht, mit vielen Pflanzen und kleinen Teichen.“ Dass an allen Ecken Fahrräder zur Verfügung standen, verdiente einen besonderen Pluspunkt. Von den Athleten wurden sie viel genutzt, für weitere Strecken wurden kleinere Elektrobusse verwendet, ihre Ladestation entdeckte Kousková direkt neben der Mensa.
Verpackungen und Müll sind der Tschechin ein besonderer Dorn im Auge: Auch hier gab es Pluspunkte für das Olympische Dorf. „Das wirklich einzige Nahrungsmittel, das verpackt war, waren die glutenfreien Sachen. Ansonsten war alles unverpackt. Die Drinks, heiß und kalt, gab es jeweils zum Nachfüllen aus Maschinen.“ Und auch mit dem Recycling-Ansatz war EcoAthlete Sará zufrieden: Vier verschiedene Müllbehälter, alles klar markiert, sorgten für die Mülltrennung. Dass sie selbst immer mit dem eigenen Geschirr und der eigenen Kaffeetasse reist, nahm ihr beim Stand von Costa Coffee in der Kantine ebenfalls niemand übel.
Schade nur, findet sie, dass kaum darauf hingewiesen wurde, dass das normale Wasser in Paris ohnehin Trinkwasser sei. So griff dann doch der eine oder andere Athlet wieder zur Plastikflasche zum Mitnehmen
Zu heiß? Nicht so schlimm wie Texas
Das Thema Hitze spielte in Paris bei zahlreichen Wettbewerben eine Rolle. „Auf dem Golfplatz war es eigentlich nicht so extrem“, stellt die Proette in der Rückschau fest. „Für mich war es in Ordnung, es gab ein wenig Wind.“ Und verglichen mit Arizona oder Texas, wo sie schon als College-Golferin bei Turnieren spielte, waren die Temperaturen eindeutig noch im Rahmen.
Ein perfektes Event also, dieses Olympische Golfturnier? Mit ihrem 55. Platz ist sie aus sportlicher Sicht nicht wirklich zufrieden. Ansonsten aber gilt: „Es war ein unglaubliches Erlebnis auf ganz vielen Ebenen, mit extrem viel Emotionen. Es hat ein wenig gebraucht, bis sie all‘ diese Erlebnisse verarbeitet hat. „Das Ganze war einfach ein Riesending.“ Und in Sachen Nachhaltigkeit offenbar überzeugend.