Hessischer Golfverband: Erweiterung von Lebensraum Golfplatz
Das Fazit fällt positiv aus: Das Projekt Lebensraum Golfplatz, bei dem der Hessische Golfverband 2023 im zweiten Jahr mit dem Hessischen Umweltministerium kooperiert, ist nach Ansicht von HGV-Präsident Christofer Hattemer bisher ein Erfolgsmodell. „Wir verfolgen das Projekt kontinuierlich und haben hier große Nachhaltigkeit bewiesen“, lautet sein Fazit. Die laufende Ansprache und Betreuung der Clubs durch Mitarbeiter des Umweltausschusses des Hessischen Golfverbandes führe dazu, dass das Thema „Förderung der Biodiversität“ nicht in Vergessenheit gerate. „An dieser Stelle muss man ganz klar feststellen, dass in den Golfclubs zahlreiche Themen wie die Grundsteuer, Rationalisierung, Beitragserhöhungen oder allgemeine Kosten präsent sind und das Projekt Lebensraum Golfplatz deshalb immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden muss.“
14 Zertifizierungen
Das ist mit Erfolg verbunden: 34 hessische Golfanlagen nehmen inzwischen bei Lebensraum Golfplatz teil, 14 wurden bereits zertifiziert. Die nächste Auszeichnung erhält der GC Wiesbaden im März. Dabei zeichnen sich die teilnehmenden Clubs durch die Vielfalt der Projekte aus, die je nach regionalen Gegebenheiten völlig unterschiedlich sein können.
Als klassische Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität auf Golfanlagen gelten zum Beispiel die Errichtung von Totholzbereichen oder Lesesteinhaufen, die Pflanzung von Streuobstwiesen oder die Einführung der Streifenmahd in den Wiesen und Roughbereichen jenseits der Spielbahnen. Aber auch die Verbesserung der Artenvielfalt durch die Verwendung von regionaltypischem Saatgut ist inzwischen bei diversen hessischen Golfanlagen Praxis. Die Renaturierung von Randbereichen der Wasserflächen, die Errichtung von Benjeshecken oder das Aufstellen von Greifvogelstangen ergänzen die Programme.
„Der Hessische Golfverband hat den Natur- und Umweltschutz in seiner Satzung verankert“, untermauert Hattemer den Entschluss des Verbandes, die Sportart Golf durch eine ressourcenschonende und umweltgerechte Pflege der Golfanlagen zukunftsgerecht aufzustellen. „In den Gesprächen mit Verantwortlichen von Behörden ist diese Ausrichtung immer ein wesentlicher Punkt.“ Angesichts der Tatsache, dass Golfanlagen zum Beispiel bei der Verlängerung von Wasserentnahmegenehmigungen beim Thema Ressourcen immer wieder kritisch unter die Lupe genommen würden, sei es wesentlich, die nachhaltige Ausrichtung des Sports in der breiten Bevölkerung zu kommunizieren.
Premiere für die Hessische Bienenwoche
Das Projekt Lebensraum Golfplatz wird deshalb wie bereits in den vergangenen Jahren weitergeführt und 2024 sogar leicht ausgeweitet. Der HGV wird 2024 erstmals die Hessische Bienenwoche auflegen. Der Verband lehnt sich dabei stark an der Süddeutschen Bienenwoche an, die bis dato von den Golfverbänden in Bayern und Baden-Württemberg ausgerichtet wurde. „Unser Ziel ist es auch hier, konstant Aufmerksamkeit für das Thema Bienen zu generieren, ohne die Golfanlagen im Hinblick auf die Organisation zu überlasten.“ Das Feedback der Golfer auf die Aktivitäten der Golfanlagen in Sachen Umwelt- und Naturschutz sei aber grundsätzlich positiv. Das Projekt Lebensraum Golfplatz, 2022 initiiert, ist inzwischen etabliert und ein fester Bestandteil des Golfsports in Hessen.