GC Husumer Bucht schafft innovative Energielösung
Kreativität, Lust auf Innovation und die Motivation, den eigenen Golfclub ohne riesigen Kostenaufwand nach vorne zu bringen: Mit diesen drei Eigenschaften ist es dem Team des GC Husumer Bucht gelungen, eine Insel-Photovoltaikanlage zu installieren und mit einem Mäh-Roboter die Spielqualität zu verbessern. Die 18-Löcher-Golfanlage, die auch an der Zertifizierung Golf und Natur des Deutschen Golf Verbandes teilnimmt und hier auch vom Golfverband Schleswig-Holstein unterstützt wird, möchte Akzente in Sachen Nachhaltigkeit setzen und gleichzeitig das Spielerlebnis für Mitglieder und Gäste verbessern.
Gezielte Innovation
Clubmanager Florian Fleischmann und Head-Greenkeeper Marten Schurig sind zum Auslaufen der Saison 2023 begeistert von ihrem jüngsten Projekt, das für die Golfanlage in Husum in vielerlei Hinsicht Probleme löste. „Seit mehr als zehn Jahren wird hier darüber diskutiert, wie man eine Stromversorgung auf dem Golfplatz realisiert“, erklärt Fleischmann. „Aktuell hätte uns das ungefähr 10.000 Euro gekostet.“ Im GC Husumer Bucht aber geht man sehr sorgsam mit den Investitionen um. Die bisherige Stromversorgung in einem alten Hofgebäude war ohnehin nicht ausreichend, schon deren Verbesserung hatte das Budget belastet.
Autarke Insel-Photovoltaikanlage zentral auf dem Platz
Die neue Lösung, die Golfer jetzt zentral zwischen den Löchern 1, 18, 3,4,5 und 6 beobachten können, besteht aus einer sogenannten Insel-Photovoltaik-Anlage mit Speicher. Die kompakte Photovoltaikanlage schafft 5,1 kWp, das Speicherpaket noch einmal 3,1 kWp dazu. Da die Technik des Speichers für Insel-Anlagen ausgerüstet ist, verharrt die Anlage auch im Stand-by, wenn kein Strom erzeugt wird. Der Kostenpunkt für das rund 300 Kilogramm schwere Ensemble, das per Erdnägel fest im Boden verankert ist und auch die ersten Stürme an der Küste schon problemlos überstanden hat, lag bei rund 5000 Euro. Ein Techniker war nicht notwendig. Clubmanager Fleischmann und Greenkeeper Schurig konnten die Anlage, die keinerlei Stromanschlüsse hat, selbständig installieren und in Betrieb nehmen.
Nun versorgt sie den Mähroboter der Firma Husqvarna, den der GC Husumer Bucht in dieser Saison testweise einsetzte. Die Ergebnisse waren allerdings so erfreulich, dass man inzwischen zwei weitere Roboter plus Zubehör geordert hat. „Wir gehen davon aus, dass wir alle 18 Fairways mit den drei Robotern mähen können“, stellt Fleischmann fest. Durch die Installation der Stromversorgung an der besten Zugangsstelle auf dem Golfplatz seien die Fahrwege für den Roboter deutlich reduziert worden, was sich letztendlich in einer höheren Mähleistung und geringerem Energiebedarf äußere.
Projekt motiviert die Mitgliedschaft
Hinzu kommt, dass das Schnittbild für die Golfer nach Ansichten der Clubverantwortlichen deutlich besser geworden ist. Gemäht werden die Fairways auf eine Schnitthöhe von 20 Millimetern, die Golfer seien begeistert. „Wir stellen fest, dass das komplette Projekt bei vielen Mitgliedern auf sehr viel positive Resonanz stößt und das Interesse an nachhaltigen Lösungen erhöht“, resümiert Fleischmann. „Bereits jetzt haben sich mehrere Mitglieder bereit erklärt, Geld für ähnliche Projekte zu spenden.“ Der Handwerksbetrieb, der derzeit mit der Installation einer größeren Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 30 kWp auf dem Driving Range Gebäude beschäftigt ist, berechnet dem Club zum Beispiel nur die Materialkosten. Manager Fleischmann verzeichnet einen wirklich „positiven Schub des Mitmachens“ innerhalb des Clubs. „Das ist wirklich sehr interessant, welche Dynamik das ganze Projekt ausgelöst hat.“