GC Escheburg: Knickpflege bedeutet Artenschutz
Die Sache mit dem Knick ist typisch – typisch für Schleswig-Holstein und in der Golfszene besonders typisch für den Golfclub Escheburg im Südosten Hamburgs. „Das ist der Club mit den meisten Knicks in Deutschland“, resümiert Gunther Hardt, der im DGV den Arbeitskreis Biodiversität leitet und sich stark beim Thema Golf & Natur engagiert. „Knicks sind super.“ Mit dieser Meinung steht er nicht allein. Die freiwachsenden Hecken auf kleinen Wällen sind eben nur hier in Norddeutschland zu finden und werden sowohl durch das Bundes- als auch durch das Landesnaturschutzgesetz geschützt, weil sie als extrem wertvoll für den Artschutz gelten.
Im Golfclub Escheburg, vor kurzem erneut mit dem Zertifikat Gold bei Golf & Natur ausgezeichnet, finden sich die Knicks, wohin man blickt. Größer und kleiner, breiter und dünner. Knickpflege ist der Greenkeepingmannschaft auf der Anlage mit einem 18-Löcher-Platz sowie einem öffentlichen 6-Löcher-Platz, die zum Golfverband Schleswig-Holstein gehört, inzwischen in Fleisch und Blut über gegangen. Schließlich müssen die Gewächse nach etwa zehn bis 15 Jahren „auf den Stock gesetzt“, also stark heruntergeschnitten werden, damit sie sich wieder verjüngen.
„Wir betreiben da ziemlich aktiv Landschaftspflege“, resümiert Thomas Novak, Vizepräsident. Und das auf der relativ großen Fläche von rund 100 Hektar, die direkt an den Sachsenwald angrenzt. Der GC Escheburg hat mit den ersten Aktivitäten im Rahmen des Programms Golf & Natur schon 2013 begonnen. „Wir haben von Anfang an versucht, möglichst gut mit der Natur umzugehen.“
1996 beim Bau der Anlage wurden allein 60.000 Heister, also junge Bäume gesetzt. Heute haben sie sich in vielen Bereichen an den Sachsenwald angegliedert, sind zu kleinen Wäldchen geworden, bilden eine Parklandschaft. „Viele Bereiche rühren wir gar nicht an“, erklärt Nowak. Anders als bei den Knicks ist hier keine Pflege vorgeschrieben.
Mit der langjährigen positiven Entwicklung der Natur, die auch im Rahmen von diversen Biotopen, mehrjährigen Blumenwiesen oder zahlreichen Waldschutzzonen entlang des Sachsenwalds geschützt wird, ist auch die Akzeptanz in der Mitgliedschaft gestiegen. „Am Anfang haben viele die Nase gerümpft, inzwischen finden das weite Teile der Mitgliedschaft gut,“ zieht Novak ein positives Resümee der Aktivitäten im Bereich Golf & Natur.
Und: Der Club hat inzwischen ein eigenes Ökokonto bei den Behörden, auf dem sich die positiven Maßnahmen beim Landschaftsschutz niederschlagen. Im Falle von Umbauarbeiten oder anderen Maßnahmen, können die bereits erworbenen Ökopunkte dann zum Teil als Gegenleistung eingebracht werden.