Golf Club Bad Nauheim: Baumpflege im historischen Park
Der erste Abschlag lässt es vermuten: Die Runde Golf wird geprägt sein von Bäumen. Mächtig und dominant stehen sie auf den 80.000 Quadratmetern Land, die der Golf Club Bad Nauheim mit seinen neun Löchern bedeckt. Schlank und schmal ziehen sich die Löcher über das flache Gelände, eingegrenzt durch das Flüsschen Usa und den Stadtwald Bad Nauheims. Angelegt im 19. Jahrhundert spielt der historische Park mit seinen 40 Hektar Größe längst eine zentrale Rolle für die hessische Stadt. Der Stadtpark und der Golf Club – ihre Geschichte war stets eng verknüpft.
Exotischer Baumbestand
Insofern sind auch die Herausforderungen, denen man beim Thema Umweltschutz begegnet, auf der gesamten Fläche ähnlich: Die exotischen, zum Teil 100 Jahre alte Bäume, sind zweifellos ein Alleinstellungsmerkmal auf beiden Seiten. „Aber kümmern muss man sich eben auch um sie“, erklärt Präsident Matthias Heß und verweist an dieser Stelle nicht allein auf die Verkehrssicherungspflicht. Totholz muss aus den Bäumen entfernt werden, abgestorbene Bäume müssen ganz gefällt werden. Speziell die Fichten, die zum Teil vom Borkenkäfer befallen haben, sind weitgehend tot.
Im Rahmen des Projektes Lebensraum Golfplatz des Hessischen Golfverbandes hat sich der hessische Traditionsclub auch mit der Sanierung des Baumbestandes befasst und erhielt im Juli die Zertifizierung aus den Händen des HGV-Präsidenten Christofer Hattemer. Die Baumpflege ist in diesem Golfclub ein wesentlicher Aspekt, schließlich finden sich auf dem parkähnlichen Areal besonders wertvolle Arten. Die Vielfalt reicht von den riesigen Mammutbäumen über majestätische Libanon-Zedern bis zum Gingko, der mit seinen fächerförmigen Blättern ein besonderes Element auf dem gesamten Areal des Stadtparks ist. Aber auch mit Platanen und Stieleichen kommt der Golfer hier in Kontakt, wenn er versucht, seinen Ball auf den zwar nicht allzu langen, aber eben auch nicht allzu breiten Bahnen im Spiel zu halten.
Montage von Nistkästen
Um dem Eichenprozessionsspinner, der sich in den zahlreichen Bäumen der Golfanlage immer wieder findet, Einhalt zu gebieten, wurden im Rahmen von Lebensraum Golfplatz auch sieben Nistkästen für Meisen montiert. Sie fressen den Eichenprozessionsspinner und tragen deshalb auf natürliche Weise zur Förderung der Biodiversität auf der Golfanlage bei. In diesem Zuge kam auch ein Nistkasten für Wasseramseln hinzu, der im Umfeld der Usa angebracht wurde.
„Außerdem haben wir, als wir uns Lebensraum Golfplatz angeschlossen haben, auch schnell Kontakt zu einem Imker aufgenommen“, resümiert Heß. Angesichts des vergleichsweise kleinen Geländes, auf dem sich der GC Bad Nauheim befindet, seien zum Beispiel die Möglichkeiten zur Ausweitung natürlicher Wiesen begrenzt. Stattdessen konzentriert sich der Club, der bereits 1903 gegründet wird, auf seine besonderen Merkmale – und das sind eben eindeutig die Bäume.