GC Herzogenaurach stellt sich den Zukunftsthemen
Gut drei Jahre ist es her, dass der Blühpakt Bayern hier im GC Herzogenaurach seine Premiere feierte. Drei Jahre sind vorbei, in denen Bernd Dürrbeck, Präsident des Golf-Club Herzogenaurach, in dieser Funktion vor allem zwei Dinge gelernt hat: „Ich habe mit reichlich Dingen zu tun, die nur noch begrenzt mit Golf zu tun haben“ und „bei der Frage der nachhaltigen Führung einer Golfanlage geht es nicht mehr ums Sollen oder Wollen, es ist schlichtweg eine gesellschaftliche Verpflichtung.“
Wassermanagement braucht eine Arbeitsgruppe
Während Dürrbeck dieses Fazit zieht, sitzt er auf der Terrasse des Clubhauses, das eigentlich einem Neubau weichen soll. Der gemeinnützige Verein läuft schließlich blendend, Mitglieder hat man fast 1200, die Finanzen stimmen. Auch die Förderung der Biodiversität geht dynamisch voran. Der Förderverein hat zahlreiche Baumspenden organisiert, die Streuobstwiesen blühen gerade und auch die mehrjährigen Wiesen, nicht immer leicht zu entwickeln, haben sich gemacht. Als man im Februar eine Benjeshecke baute, waren 20 Freiwillige sofort vor Ort.
Es sind andere Themen, die Dürrbecks Alltag derzeit beherrschen. Die Wasserversorgung ist es an erster Stelle. Der GC Herzogenaurach ist einer jener Clubs, deren Wassergenehmigung ausläuft. Er ist nicht der einzige, bei dem die Behörden nun Fragen stellen: Wo sammelt der Club denn bis dato Wasser und wie viel? Wie stellt sich der Club in Zukunft die Beregnung der Spielbahnen vor und vor allem mit welcher Art von Wasser? Die Kooperation mit den Behörden vor Ort sei wirklich gut, beteuert Dürrbeck, aber als Golfclub müsse man nun eben eine Strategie zur Wasserversorgung entwickeln. „Wir wollen jetzt erst einmal eine Arbeitsgruppe gründen“, resümiert er.
Elektrifizierung, Solaranlage und CO₂-Reporting
Die Sensibilisierung der Mitgliedschaft für die Thematik hat bereits im vergangenen Jahr begonnen. „Das Wasserthema bringen wir im Newsletter immer wieder“, stellt Dürrbeck fest. Die Zielsetzung für ihn ist klar: „In fünf Jahren wollen wir so viel Oberflächenwasser sammeln, wie es eben geht.“ Mit der Regelung der Wasserversorgung ist es allerdings nicht getan. „Jetzt kommt ja auch noch das Thema Elektro und Solar“. E-Tankstellen hat man inzwischen geschaffen, aber weil außerdem ja auch noch die Frage des CO₂-Fußabdrucks im Raum steht, fände Dürrbeck es schön, wenn der Maschinenpark des Clubs und die Gebäude in der Zukunft von selbst erzeugter Energie bespeist würden.“
Wie der GC Herzogenaurach das alles hinbekommen wird, weil dazu ja noch die Preissteigerungen und die Begrenzung des Mitgliedsbeitrags für einen gemeinnützigen Verein wie diesen kommen, weiß er noch nicht. „Wie das Clubs mit weniger Mitgliedern als wir alles stemmen, sehe ich sowieso nicht“, fügt er noch hinzu.
Er sieht dabei weder frustriert noch entmutigt aus. Eher wie jemand, der eine Herausforderung positiv annimmt, weil er weiß, dass das Ziel nicht diskutierbar ist. Die Frage, „was bringt uns das“ stelle man sich hier im Präsidium nicht, erklärt er bester Dinge. „Wir müssen das einfach machen.“