Ein Jahr ökologischer Dienst im Golfclub
Friederike Schärings Job ist ungewöhnlich – sie macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Achimer Golfclub. „Großartig“ findet dessen Clubmanager Thomas Schmidt. „Das macht echt Spaß und ich würde es sofort wieder machen“, lautet die positive Bilanz der Abiturientin.
Ein Jahr lang wird sie von dem Club in Niedersachsen ausschließlich für Projekte eingesetzt, „für die wir sonst nicht so viel Zeit haben, weil der Bereich Natur ja oft nebenher läuft“, begründet Schmidt die Anstellung. Im Achimer Golfclub, der im deutschen Zertifizierungssystem Gofl & Natur mit Gold ausgezeichnet ist, wird Ökologie groß geschrieben. Die Projekte sind vielfältig, so dass die neue Mitarbeiterin ständig ausgelastet ist.
Von der Streuobsternte bis zum Lesesteinhaufen
Angefangen hat sie mit der Ernte auf der Streuobstwiese. „Zwei große Flächen waren das und anschließend musste ich den Apfelsaft machen lassen.“ Anschließend stand die Pflege der renaturierten Heideflächen an. Zwar kümmern sich die Herren- und Damenmannschaften im Achimer Golfclub ebenfalls um die Säuberung der Flächen von Unkräutern – „aber so richtig ordentlich fertig habe ich das dann eben gemacht“, stellt Schäring zufrieden fest. Zusammen mit der Ortsgruppe des Landesbund für Vogelschutz hat sie in den vergangenen Monaten die Säuberung der Nistkästen betreut, als Nächstes steht als Jahresprojekt der Bau eines Lesesteinhaufens an. Projekte rund um das Thema Ökologie findet sie auf der Golfanlage reichlich.
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Die Kombination aus dem Freiwilligen Ökologischen Jahr und der Sportart Golf ist eher ungewöhnlich. Thomas Schmidt aber hat schon 2023 darauf zurückgegriffen. Seine Bilanz fällt sehr positiv aus. Die finanzielle Belastung für den Club sei übersichtlich und liege bei rund 450 Euro im Monat. Die Abiturientinnen waren in beiden Fällen motiviert, die Zusammenarbeit mit den anderen Angestellten im Team gut.
Alternative zum Freiwilligen Sozialen Jahr
Friederike Schäring erfuhr über Freunde vom Freiwilligen Ökologischen Jahr, das in jedem deutschen Bundesland ein wenig anders organisiert ist. „Das hat mich mehr angesprochen als das soziale Jahr, weil ich dachte, dass mir das auch ein bisschen besser liegt und ich da meine Ideen oder mein Wissen besser einbringen kann“, lautet ihre Analyse. Die Reaktion ihrer Freunde, die meisten keine Golfer, sei zuerst ein wenig skeptisch gewesen. Golf und Ökologie, passe das denn zusammen? „Aber eigentlich ist es ja dann ganz klar, sobald man auf dem Golfplatz ist, dass hier nur die Symbiose aus Sport und Natur funktioniert“, erklärte sie ihnen.
Schäring selbst ist schon als Kind auf Golfplätzen gewesen. Der Vater ist Golfprofessional, sie selbst spielt Golf. Aber genau genommen interessiert sie das Thema Natur im Moment deutlich mehr als der Sport. Für sie wie für Thomas Schmidt ist das Freiwillige Ökologische Jahr eine Win-Win-Situation. Vier Wochen pro Jahr ist die junge Angestellte auf Seminaren, 26 Tage hat sie Urlaub. Das, so Schmidt, sei alles überschaubar. Der Achimer GC profitiert davon, dass sich die junge Frau kontinuierlich mit dem Thema Natur auseinandersetzt. Schäring selbst schätzt die Tatsache, dass sie im Golfclub relativ selbständig arbeiten kann. Im Sommer 2025 geht ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr zu Ende. Im Achimer GC aber wird man wohl auch in der Zukunft auf motivierte Schulabgänger zurückgreifen, die auf dem Golfplatz für die Natur arbeiten wollen.