Für Aufsehen sorgte „DriTan“ zum ersten Mal beim World Water Congress & Exhibition 2018. Der damals neue Leder-Verarbeitungsprozess von Ecco zeigte einen Weg aus dem alles andere als wassersparenden Prozess des Gerbens auf. Die Gerberei ist einer der ältesten Industriezweige der Welt, die Benutzung von großen Wassermengen war immer ein Teil davon. Weltweit wird der jährliche Wasserverbrauch für die Verarbeitung von Leder auf 400 Milliarden Liter Wasser geschätzt.
DriTan Open Source für alle
Bei der Herstellung von Leder mittels DriTan-Verfahren allerdings verwendet der dänische Produzent von Schuhen kleine Silikon-Kügelchen und verzichtet auf externe Wasserzufuhr. Dabei ist es Eccos Entwicklungsingenieuren nach jahrelanger Forschungsarbeit gelungen, das natürliche Collagen im Leder ohne den Verbrauch von Wasser zu konservieren.
Das Ergebnis kann man in diesem Sommer beispielsweise bei den Modellen der neuen Biom H5 Kollektion auf dem Golfplatz erleben. Die Modelle der aktuellen Kollektion sind mittels DriTan gefertigt und damit sehr nachhaltig produziert. Eccos Entwickler weisen darauf hin, dass sich das Leder in Sachen Tragegefühl, Haltbarkeit und Stabilität nicht von dem ansonsten verwendeten Material unterscheidet. Und – noch besser: Ecco stellte die Technologie als Open Source frei auf den Weltmarkt und allen zur Verfügung, um so allumfänglich für eine nachhaltigere Lederproduktion zu sorgen.
Weniger Chemikalien und Schlamm
Einen deutlichen Fortschritt verzeichnet das Unternehmen damit beim Verbrauch von Wasser, Chemikalien und dem erzeugten Abwasser: Insgesamt geht man von einer Einsparung von vielen Millionen Litern Wasser pro Jahr aus – innerhalb der kompletten Ecco-Schuhproduktion. Außerdem wird die Entstehung des Schlamms, der beim Gerben ansonsten als Resteprodukt aufläuft und in einem aufwändigen Recycling-Prozess erst wieder bearbeitet wird, vermieden – bei Ecco schätzt man, dass mehr als 600 Tonnen im Jahr weniger entstehen.
Für die Entwicklung des neuartigen Gerbverfahrens erhielt Ecco bereits diverse Auszeichnungen, unter anderem den „Popular Science’s Best of What’s New Award“ 2019. Für die Golfbranche allerdings ist das Thema nach wie vor neu. Mit dem Modell Tray stellte Ecco im ersten Jahr der Entwicklung nur ein Schuhmodell mit der damals neuartigen Produktionsweise vor. Die Zielsetzung war allerdings klar: Auf Dauer sollte bei allen Ecco Schuhen wasserschonend produziert werden.
Weitere erfreuliche Neuigkeiten aus dem Haus Ecco: „Wir verfolgen unsere Vision 2030 mit Stolz und Selbstverständlichkeit und kommen da wirklich gut voran in diesem so wichtigen Sustainable-Prozess“, sagt Thomas Maymann, Head of Product bei Ecco. „Beispielsweise ist unser Hauptsitz in Dänemark komplett autark was Strom angeht. Oder wir haben einen Weg gefunden, wie wir aus den Resten der Lederproduktion eine Art Garn machen, mit dem wir wiederum nähen können oder Textilien produzieren. Oder das Lake-Ball-Projekt mit einem spanischen Unternehmen, mit denen wir aus den alten Bällen Schuhe produzieren.“