Ihr Blick hat sich mit der neuen Aufgabe geschärft: Sára Kousková, zweifache Toursiegerin auf der LET in der bisherigen Saison, hat seit Beginn des Jahres auch eine Kooperation mit GEO, der größten Non-Profit-Organisation im Golfsport, die sich um das Thema Nachhaltigkeit kümmert. Die 26jährige selbst gilt seit Jahren als Verfechterin des Themas in ihrem Sport.
Mit der offiziellen GEO-Kooperation und ihren Erfolgen auf der Ladies European Tour, mit denen sie sich auch die Qualifikation für die Amundi Evian Championship erarbeitet hat, ist ihre Sichtbarkeit für Fans und Medien gewachsen. Eine Chance mehr, auch auf das Thema Nachhaltigkeit hinzuweisen? „Mit Sicherheit“, sagt sie selbst, „wobei ich auf der LET ja ohnehin mit meinen ständigen Anmerkungen Leute nerve und kleine Dinge bewege.“
Die junge Tschechin hat einen kritischen Blick auf die Turnierszene im Damen-Profigolf. „Ein Teil der Turnierveranstalter versucht wirklich etwas zu ändern, den anderen ist es einfach egal.“ Die Dutch Ladies Open, die in Sachen nachhaltigem Event-Management als vorbildlich im Frauen Golf gilt, hat sie als positives Beispiel in diesem Jahr empfunden. Die Kommunikation in Richtung der Proetten selbst könnte man aus ihrer Sicht allerdings auch hier verbessern. „Viele der Informationsschilder auf dem Platz waren in Holländisch geschrieben, so dass ich zum Beispiel nichts verstanden habe.“
Hauptziel der Kommunikation bei Events ist meistens der Besucher, tatsächlich tragen aber die Spielerinnen selbst bei einer Veranstaltung vor allem durch ihr Reiseverhalten erheblich zum Fußabdruck bei. Auf 36 Tonnen Co2-Emissionen ist Kouskova im letzten Jahr gekommen. „Eigentlich schon wirklich viel, zu viel“, sagt sie selbst. Aber das Thema Mobilität bleibt bei Profisportlern das größte Problem, obwohl die Ladies European Tour zum Beispiel für die Fahrt von der Amundi Czech Ladies Challenge zum Amundi German Masters in Hamburg einen Bus zur Verfügung stellte. Dort funktionierte der Spielershuttle immerhin mit einem Elektrobus.
Kouskova gleicht ihre jährlichen Emissionen über zwei Projekte aus, bei denen zum einen Bäume gepflanzt, beim anderen Frauen mit umweltfreundlichen Öfen zum Kochen unterstützt werden. „Der Ausgleich der Emissionen kostet weniger als ich dachte“, denkt die Tschechin laut nach und erzählt von den Projekten, die sie auf der Ladies European Tour gerne anstoßen würde, die aber nicht funktionieren. „Manchmal sind es wirklich kleine Dinge, wie das Trennen von Müll zum Beispiel, bei denen man aber einfach vor eine Wand läuft“, resümiert sie. Andere Aspekte werden eindeutig besser: Die Plastikflaschen aus Einmalplastik während der Turnierwochen sind nach ihrer Beobachtung nahezu verschwunden. Das gilt auch für die Amundi Evian Championship. Ein kleiner Schritt, keine Frage. Aber jeder Schritt zählt.